Geht es nach der Frauen Union, gibt es bei weitem noch nicht genügend politisch aktive Frauen - die, die aktiv sind, zeigten sich allerdings sehr engagiert. Am Mittwoch fanden im Gasthaus Pflanzelt die Neuwahlen des Kreisverbandes der Frauen Union in Erding statt. Mit großer Mehrheit wählten die 27 Anwesenden Janine Krzizok wieder als Kreisvorsitzende.
Im Mai 2013 brachte Krzizok, damals 26 Jahre jung, frischen Wind in die Vorstandschaft des Kreisverbandes. Bereits zu Schulzeiten habe sie sich sehr für Politik interessiert, 2006 trat sie in die CSU ein. Seit 2007 ist sie Mitglied der Jungen Union und der Frauen Union in Erding. "Mir macht die Arbeit als Vorsitzende viel Spaß. Es ist interessant, mit verschiedenen Generationen zu arbeiten", sagte Krzizok. Die nächsten fünf Jahre werde sie auf jeden Fall aktiv mitwirken, wahrscheinlich auch länger. Hauptberuflich ist sie als Juristin im Jugendamt in München tätig. Eine rein politische Karriere schwebt Krzizok derzeit nicht vor, da sie als Juristin gerne weitermachen würde. Mit der Arbeit des Kreisverbandes ist sie zufrieden. Nach einem erfolgreichen Wahlkampf auf mehreren Ebenen will sich Krzizok nun verstärkt um die Pflege- und Asylpolitik kümmern. Themen, die die stellvertretende Bezirksvorsitzende Ute Eiling-Hütig in ihrem Grußwort aufgegriffen hat. Auch Landrat Martin Bayerstorfer setzte in seiner Rede den Schwerpunkt auf die Flüchtlingspolitik, die sich in den kommenden Jahren als Herausforderung darstellen werde. Der Kreisverband plant deshalb am Montag, 8. Juni, einen Vortrag über Flüchtlingshilfe im Wagnerwirt in Taufkirchen zu besuchen.
Als Stellvertreterinnen sind die Vorsitzenden der Ortsverbände Erding, Dorfen und Taufkirchen in ihrem Amt bestätigt: Theresia Zech, Barbara Lanzinger und Karin Bauer. Neu dabei ist Karin Dürr als vierte Stellvertreterin. Insgesamt sind derzeit mehr als 150 Mitglieder im Kreisverband. In den vergangenen Jahren konnte sich die Frauen Union über steigende Mitgliederzahlen freuen, allein dieses Jahr sind bereits drei Frauen beigetreten. Um den Altersdurchschnitt von 62 Jahren zu senken, sucht Krzizok den Kontakt zur Jungen Union: Mit frauenpolitischen Themen wie dem Betreuungsgeld will sie eine gemeinsame Basis schaffen. Für die Zukunft wünscht sie sich auch eine bessere Vernetzung mit anderen Arbeitsgemeinschaften. Im Laufe des Jahres könnte sich der Kreisverband Erding um zwei neue Ortsverbände vergrößern: Ende Juni kann Julia Manu, neuerdings zweite Schriftführerin des Kreisverbandes, den Ortsverband Finsing gründen. Ein Ortsverein in Moosinning ist noch in Vorbereitung, es fehlen zwei Mitglieder für eine Gründung.
Bayerstorfer freute sich über das weibliches Engagement und betonte, dass die Bereitschaft, selbst mitzuwirken, leider nicht oft gegeben sei.