Erding:Kalt erwischt

Jobcenter will aus der Messerattacke Lehren ziehen

Nach dem bedrohlichen Vorfall im Jobcenter Aruso, bei dem am vergangenen Freitag ein 27-jähriger Mann in den Beratungsräumen unvermittelt ein Messer zückte und Mitarbeiter bedrohte, ist Franz Daxauer, der Vorsitzende des Personalrats, noch immer etwas ratlos: "In Köln oder Berlin rechnet man mit so etwas, aber nicht in Erding."

Ein Teamleiter hatte den Angreifer beschwichtigen können. Als er ihm mit der Polizei drohte, verließ der Täter das Gebäude von sich aus. Polizisten nahmen ihn wenig später fest. Am gleichen Nachmittag wollten die Angestellten das zehnjährige Bestehen des Jobcenters feiern. "Die Feier verlief natürlich anders als geplant. Nichtsdestoweniger war es gut, über den Vorfall reden zu können. Wir waren alle stolz darauf, wie die Mitarbeiter reagiert haben", sagt Daniela Widl, eine der Geschäftsführerinnen.

Daxauer sagt, man müsse aus dem Angriff lernen. Am Montag blieb das Jobcenter geschlossen, um Informationen zu sammeln und zu überlegen, wie ein solcher Vorfall "noch weniger möglich" werden könne. Derzeit patrouilliert ein Sicherheitsdienst im Eingangsbereich und achtet darauf, dass die Kunden nur einzeln eintreten. Am Mittwoch kommt ein Psychologe ins Haus. "Längerfristig denken wir darüber nach, wie wir die Räume umbauen können."

© SZ vom 25.03.2015 / gin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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