Erding:Grundwasser unter Aufsicht

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Erding sammelt Daten aus 37 Messstellen. Das soll bei der Bauleitplanung helfen

Von Antonia Steiger, Erding

Die Arbeiten für ein Grundwasserdatennetz in Erding schreiten voran. 37 Messstellen will die Stadt nutzen, um Aufschluss darüber zu bekommen, wie sich der Grundwasserstand unter dem Einfluss von Wetterereignissen verändert. Wie OB Max Gotz (CSU) den Stadträten erläuterte, sollen die Ergebnisse vor allem bei der Bauleitplanung helfen. Denn heute erweist sich manche Kellerkonstruktion als nicht ausreichend - auch bei leichteren Regenfällen. Und auch beim Abwasserzweckverband Erdinger Moos (CSU), dessen Vorsitzender Gotz ist, mehren sich ihm zufolge die Hinweise, dass der Grundwasserspiegel sich schon bei leichtem Regen verändert. Die Erkenntnisse aus dem Grundwasserdatennetz sollen daher Architekten und Bauwerbern Hinweise geben, was sie beim Bau zu beachten haben.

Wie Lolita Liening von der Stadtverwaltung erläuterte, werden die 37 Messstellen repariert und mit der Technik für die Datenverarbeitung ausgerüstet. Fünf der 37 Stellen sollen jedoch manuell überwacht werden. Insgesamt gibt es in Erding mehr als hundert Messstellen. Gotz lehnte es ab, alle zu überwachen, wie es Petra Bauernfeind (FW) vorgeschlagen hatte. Damit schösse Erding weit über das Ziel hinaus, sagte Gotz. Er glaube, dass es Jahre dauern werde, bis die Stadt aus den Daten Erkenntnisse ziehen könne. Als Frühwarnsystem bei Hochwassergefahr taugten die Daten nicht unbedingt, gab der Hochwasserreferent Burkhard Köppen (CSU) zu bedenken. Denn ob Flüsse über die Ufer treten und welche Wege das Wasser nimmt, hänge auch von der Bodenbeschaffenheit und der baulichen Verdichtung ab. Wer Vorhersagen über Niederschläge haben möchte, könne sich beim Meteorologischen Dienst informieren, sagte Liening. Die Daten aus den Grundwassermessstellen werden auf der Homepage der Stadt Erding zu finden sein. Den Wunsch des Sportreferenten Hermann Schießl (CSU), dass er dort auch über die Badetemperatur am Kronthaler Weiher informiert werden wolle, parierte Gotz mit der Aufforderung an Siegfried Ippisch (CSU), Vorsitzender der Erding Wasserwacht, er möge am Weiher eine Tafel aufstellen. "Aber keinen Touchscreen!"

© SZ vom 05.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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