Erding:Durchaus zufrieden

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Die SPD will den Wartenberger Michael Gruber als Landratskandidaten 2014 nominieren. 2008 trat der 50-Jährige schon einmal an und erhielt knapp zwölf Prozent der Wählerstimmen

Von Simone Bernard

Die Erdinger SPD setzt auch 2014 wieder auf Michael Gruber (zweiter von links) als Landratskandidaten, hier beim Neujahrsempfang mit (von links) Michaela Meister, Natascha Kohnen,  Elif Duygu Cindik-Herbrüggen, Ulla Dieckmann, Horst Schmidt und Ewald Schurer (Foto: Bauersachs)

Der Wartenberger Gemeinde- und Kreisrat Michael Gruber wird wie schon 2008 bei den Kommunalwahlen im März 2014 wieder als Landratskandidat der SPD antreten. Das hat die Kreisvorsitzende Michaela Meister der SZ bestätigt: "Wir haben das im Vorstand schon länger diskutiert. Er weiß es schon, und natürlich sagt er ja." Gruber, der als Manager einer Münchner Bekleidungsfirma arbeitet, war nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen. Er ist derzeit im Urlaub.

Im März 2008 hatte er als SPD-Landratskandidat 11,7 Prozent der Wählerstimmen bekommen. Auf seiner Homepage schreibt der 50-Jährige, er sei mit dem Ergebnis "durchaus zufrieden" gewesen, auch "wenn ich mir natürlich persönlich und für die SPD noch ein etwas besseres Ergebnis gewünscht hätte". Seine offizielle Nominierung zum Landratskandidaten kann erst bei der Aufstellungsversammlung am 4. Juli erfolgen. Dann soll Gruber auch auf Platz eins der 60 Kandidaten umfassenden SPD-Liste für den Kreistag gesetzt werden.

Auch für die meisten der weiteren vorderen Listenplätze gebe es bereits relativ sichere Besetzungsvorschläge, sagte Meister. "Alle 14 Ortsvereine sollen die Möglichkeit haben, jemanden unter die ersten 25 zu setzen." Die Plätze auf der Liste müssen abwechselnd mit Männern und Frauen besetzt werden.

"Jeder wird entsprechend der Mitgliederzahl, der Wahlergebnisse und Interessen berücksichtigt", erklärte ergänzend Horst Schmidt, der Erdinger Ortsvorsitzende. Aktuell ist die SPD mit neun Kreisräten im Kreistag vertreten. Der langjährige Erdinger Kreis- und Stadtrat Fritz Steinberger, der seit 2008 auch dritter Landrat ist, wird hingegen nicht mehr antreten.

Auf Platz zwei der SPD-Liste für die Kreistagswahl 2014 soll die Dorfener Kreisvorsitzende Michaela Meister kommen. Auf dem dritten Platz wird voraussichtlich der Fraktionsvorsitzenden im Kreistag Horst Schmidt antreten. Auf der vierten Position soll Kreisrätin Ulla Dieckmann aus Wörth in die Wahl gehen. Platz fünf ist für den stellvertretenden Vorsitzenden des Ortsverbands Erding, Christian Zimmermann, vorgesehen. Schmidt sagte, die Kreis-SPD wolle eine "Wachablösung" vollziehen und "junge Leute mit Entwicklungsperspektive" in den Kreisrat bringen. Die Plätze sechs bis neun sind für Kandidaten der Ortsvereine Finsing, Taufkirchen, Ottenhofen und Dorfen vorbehalten.

Den zehnten Listenplatz, der wieder vom Ortsverein Erding belegt werden darf, hat Schmidt für ein Neu-Mitglied reserviert: Manolia Yalcin besitzt erst seit diesem Mittwoch ein SPD-Parteibuch. Die 35-jährige Jugendleiterin im islamischen Zentrum, sagte, sie sei zwar bislang noch nicht politisch aktiv gewesen, habe jedoch immer vorgehabt, in eine Partei zu gehen. Auch mit Migrationshintergrund müsse man am Leben in Deutschland teilhaben. Ob sie wirklich schon für den Kreistag kandidieren möchte, ist sich Yalcin allerdings noch nicht ganz sicher. "Mein Mann und ich werden das gemeinsam diskutieren. Ich sage nicht ja und nicht nein."

Eine kleine Überraschung ist die geplante Platzierung des Fraktionsvorsitzenden der SPD im Erdinger Stadtrat, Hans Schmidmayer. Er soll erst auf Listenposition 57 gesetzt werden. "Das war aber sein eigener Wunsch", erklärt Schmidt. Schmidmayer sei beruflich zu sehr eingespannt, um auch noch im Kreistag mitarbeiten. Er werde jedoch 2014 auf alle Fälle wieder für den Erdinger Stadtrat kandidieren. "Ich wünsche mir, dass er wie 2008 auch wieder als Bürgermeisterkandidat antritt", sagte Schmidt.

Bis spätestens Ende Juni haben die SPD-Ortsverbände des Landkreises Zeit, für die offenen und ihnen zugeteilten Listenplätze Kandidaten vorzuschlagen. Fest steht damit allerdings noch nichts: Am Donnerstag, 4. Juli, werden die Delegierten der Ortsverbände über die Besetzung der Liste entscheiden.

Dass die SPD ihre Kandidaten mehr als acht Monate vor der Kreistagswahl bestimmt, findet Schmidt nicht verfrüht. "Es ist genau der richtige Zeitpunkt, damit die Kandidaten genügend Zeit haben, sich zu präsentieren, auch schon im Wahlkampf." Würden die Kandidaten erst im September oder später bekannt gegeben, bliebe ihnen nur wenig Zeit, sich vorzubereiten und bei den Wählern bekannt zu machen.

© SZ vom 17.05.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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