Erding:Allerlei Überraschungen

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Der Tag der Naturwissenschaften im Anne-Frank-Gymnasium: Wissenschaft macht Spaß, wenn es ordentlich zicht und knallt

Alexandra Maier

Feuerspucker treten normal in der Manege auf. Mit Zirkus hatte die Vorführung von Andreas Korn-Müller aber nichts zu tun: Er bringt darin Schülern die Geheimnisse der Chemie auf anschauliche und interaktive Weise näher. (Foto: Bauersachs)

Erstmalig hat das Anne-Frank-Gymnasium in Erding einen Tag der Naturwissenschaften veranstaltet. In der Kernwoche des 75-jährigen Jubiläums ist derzeit jeder Wochentag einem bestimmten Fachbereich oder Thema gewidmet. Der Montag gehörte ganz der Mathematik, Physik und Chemie.

Die drei Fächer stehen tendenziell bei den meisten Schüler auf der Beliebtheitsliste nicht besonders weit oben: trocken, theoretisch und in einigen Bereichen schwierig, so werden die Naturwissenschaften häufig beschrieben. Dass aber gerade diese Fächer auch richtig Spaß machen können und allerlei Überraschungen bereithalten, zeigten am Montagvormittag eine Reihe von Vorführungen und praktischen Versuchen.

Um die Chemiekenntnisse der Fünft- bis Siebtklässler kümmerte sich Andreas Korn-Müller, ein promovierter Chemiker, der die Labors weitgehend hinter sich gelassen hat und mit einer Art Wissenschafts-Comedy von Schule zu Schule zieht. Korn-Müller bot eine spannende und interaktive Show, die Lehrer wie Schüler gleichermaßen begeisterte. "So viele melden sich im Unterricht nur selten zu den Experimenten", schmunzelte Chemielehrer Harald Steinhofer. Korn-Müller dagegen konnte sich vor Freiwilligen für seine Vorführungen kaum retten.

Lehrer und Schüler traten in die Pedale, um einen Plattenspieler zu aktivieren oder eine Konfetti-Explosion auszulösen. Korn-Müllers Show mutet auf den ersten Blick an wie eine Zaubershow, steht aber auf festen wissenschaftlichen Fundamenten. Er demonstrierte den interessierten Schülern, wie Zinksulfit sowohl die Sterne an der Kinderzimmerdecke als auch die Zeiger der Armbanduhr leuchten lässt. Und was passiert im Inneren einer Mikrowelle? "Das Wasser hüpft so doll, dass ihm ganz heiß wird, wie euch beim Seilspringen." Korn-Müllers Erklärungen sind anschaulich und stets auf das Alter seiner Zuhörer abgestimmt. Während die Unterstufe sah, dass Schokoladeneier in Alufolie in der Mikrowelle nicht schmelzen, saßen die Schüler der achten Klassen über ihren Physikbaukästen.

In drei Versuchsanordnungen untersuchten sie Federdehnung, Längenausdehnung bei Erwärmung und Energieumwandlungen. Das Anne-Frank-Gymnasium hat erst kürzlich einige solcher Übungskästen angeschafft, weil man die praktischen Übungen künftig mehr in den Mittelpunkt stellen möchte. "Selber experimentieren ist wichtig für die Schüler. Die Erfahrung zeigt, dass praktische Übungen nachhaltiger sind, als wenn's der Lehrer vorne nur vormacht", sagte Physiklehrer Hans Stitzl.

© SZ vom 23.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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