Energiesparkonzept:Stromverbrauch: Gute Noten für die Schulen

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Seit 2012 arbeitet der Landkreis mit den Schulen in seiner Trägerschaft (hier das Korbinian-Aigner-Gymnasium) daran, den Energieverbrauch zu senken. (Foto: Renate Schmidt)

Träger Landkreis Erding zieht im Bauausschuss positive Bilanz für die Liegenschaften. Der jährliche Verbrauch an Strom und Wasser ist gesunken. Das liegt an den Sanierungen, aber auch am Umweltbewusstsein der Schüler

Von Thomas Daller, Landkreis

Seit 2012 arbeitet der Landkreis mit den Schulen in seiner Trägerschaft daran, den Strom- und Wasserverbrauch sowie den Wärmebedarf in diesen Liegenschaften zu senken. Seither wird dabei auch ein Energiesparpreis für die Schulen ausgelobt, die an den finanziellen Einsparungen beteiligt werden. Das Projekt gilt als sehr erfolgreich. In der vergangenen Bauausschusssitzung des Landkreises wurde nun Bilanz gezogen: Demnach ist der jährliche Stromverbrauch in den Schulen von 2011 bis 2017 um 317 000 Kilowattstunden gesunken. Der jährliche Wasserverbrauch ist seit 2011 um 1056 Kubikmeter geringer geworden. Der klimabereinigte Wärmebedarf ist zwar um 2,5 Prozent und somit um knapp 200 000 Kilowattstunden gestiegen, aber das hängt mit einem Faktor zusammen: Die Turnhallenbelegungen durch die Vereine ist intensiver geworden, so dass am Wochenende und in den Ferien die Heizung nicht mehr heruntergefahren werden kann.

Die Zahlen für das Jahr 2017 stellte der Energiebeauftragte Michael Perzl im Ausschuss vor. Perzl war des Lobes voll über die Zusammenarbeit mit den Schulen: "Im Vergleich zu 2012 ist der Stromverbrauch um zwölf Prozent gesunken, das bedeutet eine Einsparung von 70 000 Euro pro Jahr." Dabei müsse man zudem bedenken, dass die Zahl der elektrischen Geräte in den Schulen steige; beispielsweise durch die Whiteboards.

Bei der Wärme habe man 2017 einen "Ausreißer" verzeichnet: In den Weihnachtsferien werde aufgrund der Auslastung durch die Vereine durchgeheizt und dann sei im Januar und Februar noch eine außergewöhnlich Kälteperiode eingetreten. Der jährliche Wasserverbrauch sei gegenüber 2012 um fünf Prozent beziehungsweise um 3000 Euro zurückgegangen. Das seien Größenordnungen, über die Fachleute staunen: Perzl sagte, er tausche sich gelegentlich mit Energiebeauftragten anderer Landkreise aus und diese würden sich wundern, was in diesem Bereich möglich sei.

Das Energiekonzept für die Liegenschaften des Landkreises wurde bereits 2010 in Angriff genommen: Die Gebäude sollten untersucht und auf bauliche und technische Verbesserungen geprüft werden. 2011 lagen die Gebäudeberichte vor und aus den 400 wirtschaftlich sinnvollsten Maßnahmen mit geringer Amortisationszeit wurde dann eine Prioritätenliste erstellt. Oftmals reichten schon kleine Maßnahmen, um große Einsparungen zu erzielen: So wurden beispielsweise bei den Heizungen die alten Handregulierventile durch Thermostatventile ersetzt oder die Beleuchtung auf LED umgestellt.

Neben den energetischen Sanierungen und den technischen Maßnahmen stellte auch die Änderung des Nutzerverhaltens eine wichtige Maßnahme zur Reduzierung des Energieverbrauchs des Landkreises dar. Im Schuljahr 2012/13 wurde der Energiesparpreis des Landkreises ins Leben gerufe, an dem sich bis auf die FOS/BOS alle Schulen in der Verwaltung des Landkreises beteiligten. Die FOS/BOS blieb ausgespart, weil sie energetisch bereits auf einem so hohen Level war, dass auch durch das Nutzerverhalten kaum noch Einsparungen möglich waren.

Die Idee war, Schüler und Lehrer noch stärker für einen sorgsamen Umgang mit Wärme, Wasser und Strom zu sensibilisieren. Beteiligt waren alle acht Großschulen des Landkreises und insgesamt etwa 5000 Schüler. In der Folge hat jede Schule in jeder Klasse ein Energiemanagement aufgebaut. Im Laufe des Schuljahres haben die Schulen selbständig Projekte und Aktionen organisiert und umgesetzt. An allen Schulen wurden dann Maßnahmen mit geringen Kosten durch Schülerteams und die Hausmeister umgesetzt wie beispielsweise Perlatoren oder Stand-By-Schalter. Am Ende des Schuljahres wurden die Einsparungen genau berechnet, klimabereinigt und bei der Preisverleihung bekanntgegeben. Bereits im ersten Schuljahr des Projektes wurden damit Einsparungen von 100 000 Euro erzielt.

© SZ vom 22.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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