Das Ende des Mayr-Wirts ist nun amtlich. Vor kurzem hat die Stadt Erding offiziell den Vertrag mit Andreas Mayr gekündigt. Das Schreiben erreichte den Pächter nicht überraschend, denn das Aus für die Traditionsgaststätte an der Haager Straße steht schon lange fest. Am 31. Dezember schließt das Haus endgültig die Pforten. Auf dem Areal soll wieder ein Wirtshaus entstehen.
2009 hatte die Stadt Erding den Gebrüdern Mayr die Wirtschaft abgekauft. Seither ist Andreas Mayr Pächter der Gaststätte, zu der bis Juli 2016 ein Hotelbetrieb gehörte. Die Fleischfabrik und die hauseigene Metzgerei auf dem Areal waren da schon geschlossen.
Nun geht Ende des Jahres auch die Ära der Traditionsgaststätte zu Ende. Der Abriss ist beschlossene Sache. Die Stadt plant auf dem Gelände einen Neubau, der wieder ein Wirtshaus beherbergen soll. Bis dahin kann allerdings noch Zeit vergehen. Als nächstes muss der Stadtrat den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan fassen.
Die Schließung der Traditionsgaststätte trifft 15 Mitarbeiter. Sie dürften laut Mayr keine Schwierigkeiten haben, eine neue Stelle zu finden. "Leute aus der Gastronomie sind begehrt", weiß der Wirt. Umziehen muss auch das BRK-Schatzkastl, das in dem Gebäude seit 2014 gespendete Kleidung verkauft.
Auch gut 25 Vereine und 70 Stammtische müssen sich ab dem neuen Jahr eine neue Bleibe suchen. Das dürfte gar nicht so einfach sein, denn das Wirtshaus war nicht nur beliebter Treffpunkt und Veranstaltungsort, sondern auch eines der wenigen Gasthäuser, in denen die Besucher Karten spielen durften.
Andreas Mayr fällt der Abschied nicht leicht. "Es tut schon weh", sagt der 54-Jährige. Schließlich gehöre das Wirtshaus zu seinem Leben. Doch er ist auch überzeugt, "dass hier wieder etwas Schönes entstehen wird".
Komplett verschwinden soll das Interieur des Mayr-Wirts nicht. Die Hiasl-Maier-Gemälde zum Beispiel, die das Wirtshaus schmücken, könnten wieder einen Platz im neugebauten Gasthaus finden.
Geöffnet hat der Mayr-Wirt bis zum letzten Tag. Für den 31. Dezember plant Andreas Mayr einen "schönen Frühschoppen, der durchaus etwas länger dauern kann". Und dann? "Dann ist gut."