Dorfen:Allabendliches Verkehrschaos

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Die probeweise beschlossene Einbahnregelung in der Bahnhofstraße wird wohl wieder aufgehoben

Florian Tempel

Dorfen Ausprobiert und für schlecht befunden: Die Ende November eingeführte Einbahnstraßenregelung in der Dorfener Bahnhofstraße wird wohl in Kürze aufgehoben. Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) und der Leiter der Polizeiinspektion Dorfen, Ulrich Milius, werden dem Bauausschuss am kommenden Dienstag jedenfalls empfehlen, die Bahnhofsstraße wieder durchgängig in beide Richtungen frei zu geben.

Seit sieben Wochen darf das westlichste Stück der Bahnhofstraße, von der B 15 bis zur Einmündung der Straße zu den Verbrauchermärkten, nur noch in Richtung Bahnhof befahren werden. Der Vorteil: Am linken Straßenrand können seitdem etwa ein Dutzend Pendler ihr Auto parken. Nicht gerade viel, aber doch ein kleines Plus angesichts der stets überfüllten Parkplätze am Bahnhof. Die Einbahnregel wurde vom Bauausschuss allerdings nur als Probebetrieb beschlossen. In den vergangenen Wochen hat sich nun nach Ansicht von Bürgermeister Grundner gezeigt, dass die Nachteile der Einbahnstraße größer sind, als der magere Gewinn von etwa zwölf zusätzlichen Autoparkplätzen.

Am Morgen geht's ja noch", sagt Grundner. Doch am Abend, wenn viele München-Pendler auf einmal mit ihren Autos nach Hause fahren, "führt das schon zu einem mehr oder minder großen Chaos". In den Feierabendstunden stauten sich die Fahrzeuge, die seit Ende November alle den Bogen über den Supermarktzubringer nehmen müssen, zum Teil weit zurück.

Die Bahnhofstraße sei als "verlängerte Linksabbiegespur" in die B 15 eben doch für eine Entzerrung des Feierbandverkehrs sehr wichtig, sagte Grundner. Der Dorfener Polizeichef Milius sieht es genau so. Die Verkehrssituation am Bahnhof sei in Folge der Einbahnstraßenregelung "einfach ein bisschen schwieriger geworden". Dass zudem nicht selten Autofahrer die neue Verkehrsregel missachten und durch die Einbahnstraße zur B 15 fahren, findet Milius jedoch "nicht besorgniserregend".

Der Mensch sei ein Gewohnheitstier, und manch einer brauche seine Zeit, bis er Regeländerungen verinnerliche. Von wirklich brenzligen oder gefährlichen Situationen durch Geisterfahrer sei ihm nichts bekannt. Gleichwohl werde auch er empfehlen, zur Entzerrung des Verkehrs zur alten Zweibahnregelung zurückzukehren. "So teilt sich das eben auf zwei Einmündungen in die B 15 auf."

Was zur Verbesserung der Parkplatznot am Dorfener Bahnhof getan werden kann, darüber wird der Stadtrat weiter beraten und diskutieren, sagte Grundner. Die Deutsche Bahn AG wolle noch in diesem Monat der Stadt mitteilen, ob und zu welchen Konditionen ihr Areal südlich der Gleise für einen Parkplatz zur Verfügung stehe. Eine weitere Möglichkeit wäre der Bau eines Parkdecks auf dem Parkplatz des Rewe-Supermarktes.

Zu dieser Idee liefen zwar bereits Gespräche, "aber es gestaltet sich etwas schwierig", sagte Grundner. Ein Parkdeck anstelle des alten Lagerhauses an der Ecke der Bahnhofsstraße und der Straße zu den Verbrauchermärkten steht hingegen nicht mehr zur Diskussion. Eine dritte Variante bleibt der Bau eines Parkdecks auf dem kommunalen Parkplatz schräg gegenüber dem Bahnhof.

© SZ vom 13.01.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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