Chance auf kleinere Klassen im Landkreis Erding:Die Mittelschule behauptet sich

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Die Chancen auf kleine Klassen in den Mittelschulen stehen gut im Landkreis Erding. Zwischen 16 und 20 Schüler sitzen ab Herbst in den meisten fünften Klassen. Melden sich allerdings zu wenig Schüler an, könnte es Riesenklassen geben.

Florian Tempel

Von September an firmiert auch im Landkreis Erding die Hauptschule als Mittelschule. Was immer die Umbenennung ausdrücken soll, der Name Hauptschule passt jedenfalls nicht mehr. Nur noch gut 28 Prozent der etwa 1400 Viertklässler werden im kommenden Schuljahr eine fünfte Klasse einer Mittelschule besuchen. In die fünften Klassen der Gymnasien und der Realschulen gehen deutlich mehr Kinder. Der im Vergleich zum Vorjahr nur leichte Schülerrückgang an der Mittelschule - an einigen Schulen gibt es sogar wieder mehr Fünftklässler - hat jedoch auch seine guten Seiten: An den meisten Schulen können kleine Klassen gebildet werden. Allerdings nicht überall.

In vielen Mittelschulen im Landkreis werden die fünften Klassen angenehm klein sein. Melden sich allerdings zu wenig Kinder an, müssen Riesenklassen gebildet werden. An der Mittelschule in Erding (Foto vom 11.03.2011) werden es zwischen 16 und 22 Schüler sein. (Foto: Peter Bauersachs)

Gegen den Trend legen die Schülerzahlen in Wörth und Taufkirchen wieder zu. An der Ortererschule in Wörth können nach derzeitigem Stand zwei fünfte Klassen zu je 16 Schülern gebildet werden. Zuletzt mussten 27 Buben und Mädchen zusammen in eine recht große Klasse.

In Taufkirchen werden es voraussichtlich 59 statt zuletzt 53 neue Schüler sein. Die Klassenstärke bleibt dennoch mit zweimal 21 Kindern sowie 17 Schülern in der Ganztagsklasse weiterhin angenehm gering.

Den größten Schülerrückgang haben die Schulen in Finsing und Forstern mit voraussichtlich zehn und elf Kindern weniger zu verzeichnen. Was dort eine unangenehme Folge haben wird. Wenn nicht, was die Rektoren sehnlichst hoffen, doch noch ein oder zwei Kinder bis September zuziehen, müssen in Finsing und Forstern mit 30 und 29 Schülern Riesenklassen gebildet werden. Die fünften Klassen wären dort erheblich größer als überall sonst. Denn auch an den Mittelschulen in Erding, Dorfen oder Isen werden Klassen mit nur 16 bis 22 Schülern gebildet. Zudem wären die fünften Klassen in Finsing und Forstern sogar größer als jede fünfte Klasse an den Gymnasien und Realschulen im Landkreis.

Mit der Einführung der Mittelschule ist jede frühere Hauptschule von September an Mitglied in einem von drei Mittelschul-Verbünden. In gewisser Weise scheint es deshalb ungerecht, dass in Finsing und Forstern so deutlich größere Klassen eingerichtet werden müssen, als in den anderen Schulen ihrer Verbünde. Das Kultusministerium erlaubt zwar innerhalb eines Verbundes die Bildung von Kleinklassen - aber nur, wenn an einer Schule sonst gar keine Klasse zusammenkommen würde.

Die Aussicht, dass das Kultusministerium den Mittelschulen mehr Lehrer zuweisen wird, damit gleichmäßig kleine Klassen entstehen können, ist gering. Lehrer werden nach sogenannten Lehrerstunden eingeteilt, die anhand der Gesamtzahl der Mittelschüler im gesamten Landkreis berechnet werden. Und die Gesamtzahl geht, wenngleich nur leicht, so doch etwas zurück.

© SZ vom 07.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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