Bundeswehrstandort Erding:Gute Prognose für Fliegerhorst

Der Erdinger Bundeswehr-Standort bleibt voraussichtlich erhalten: Zwar wird es in Zukunft weniger Flüge, weniger Flugstunden und auch weniger Instandsetzungsarbeiten geben, aber die Industrie investiert weiter, der Turbinerhersteller MTU willl sogar eine zusätzliche Halle auf dem Gelände bauen.

Matthias Vogel

In Erding bricht sich immer mehr die Zuversicht Bahn, dass der Fliegerhorst erhalten werden kann. Bekanntlich soll im Herbst die Entscheidung fallen, ob und welche Bundeswehr-Standorte geschlossen werden.

Während der Besichtigung der neuen Halle des Ottobrunner Testdienstleisters IABG am Freitag auf dem Fliegerhorst-Areal, in der künftig Passagierflugzeuge Belastungstest unterzogen werden, gaben sich sowohl Fliegerhorst-Kommandeur Michael Rethmann als auch der Erdinger SPD-Bundestagsabgeordnete Ewald Schurer jedoch optimistisch, dass der Standort Erding nicht geschlossen werde.

Rethmann gibt sich ja bereits länger zuversichtlich, Schurer stützte sich bei seiner Aussage auf ein Gespräch, das er im März mit dem Vorstandsvorsitzenden des Triebwerkherstellers MTU, Egon Behle, in Karlsfeld geführt habe. "Die Investitionen des Unternehmens im Fliegerhorst sollen stabilisiert und sogar erweitert werden", sagte Schurer. Eine Halle hat der Turbinenbauer auf dem Fliegerhorst-Gelände ohnehin angemietet, dann eine Leichtbauhalle angebaut. "Jetzt soll noch eine zweite dazu kommen", sagte Rethmann.

Auch wenn der Standort erhalten bleibe, Veränderungen werde es auf jeden Fall geben. "Weniger Flüge, weniger Flugstunden, weniger Instandsetzung", lautet die Formel von Oberst Michael Rethmann. "Nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann auf der Zeitschiene werden wir die Wartung des Kampfflugzeugs Tornado an Manching abgeben", erläuterte er.

Die IABG hat vorerst einen Fünfjahresvertrag mit dem Bund abgeschlossen. Durch Pächter wie das Ottobrunner Unternehmen sieht Rethmann den Fliegerhorst aufgewertet. "Wenn uns einer wegjagen sollte, können wir die Halle wieder ab- und woanders wieder aufbauen", scherzte IABG-Chef Rudolf Schwarz bei der Besichtigung der in einzelne Module zerlegbaren Halle. "Das werden sicher nicht wir sein", entgegnete Rethmann.

© SZ vom 21.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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