BRK Erding informiert:"Echte Herzblutleute"

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Die wichtige Arbeit des Kreisverbandes des Roten Kreuzes erfährt immer mehr Unterstützung durch neue Mitglieder. Die beliebteste ehrenamtliche Gruppe bleibt die Wasserwacht

Von Jan-Hendrik Maier, Erding

Der Kreisverband Erding des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) kann weiterhin auf einen soliden Rückhalt in der Bevölkerung bauen. Das bestätigen die steigenden Zahlen der Fördermitglieder. "Sie leisten einen enorm wichtigen Beitrag dafür, dass die Strukturen des Kreisverbands so leistungsfähig bleiben", sagte Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) bei der Jahrespressekonferenz am Mittwoch. Eine neue Aufgabe für das Rote Kreuz ist seit diesem Frühjahr die Organisation der Blutspende im Landkreis (siehe Kasten).

2015 unterstützten 10 912 Menschen den Kreisverband, 247 mehr als im Vorjahr und 751 mehr als noch 2013. BRK-Kreisgeschäftsführerin Gisela van der Heijden wies auf die Bedeutung der Fördermitglieder hin. Sie seien es, die durch ihre Beiträge die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer erst ermöglichten. Zurückzuführen sei der Zuwachs auf die kontinuierlichen Werbeaktionen des Verbands, so van der Heijden. Ein Grund zur Freude, nicht aber zu überschwänglicher Euphorie. Denn man erlebe beim Roten Kreuz wie bei Vereinen das "unangenehme Faszinosum", dass sich weniger Menschen für eine langfristige Bindung entschieden, sagte Gotz, der zugleich BRK-Kreisvorsitzender ist. Ungeachtet dessen attestierte er dem Kreisverband eine "tolle Leistungsbilanz". Man könne nach wie vor auf haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter setzen, die "echte Herzblutleute" seien.

Derzeit sind 112 Frauen und Männer fest in Erding angestellt. Nach Angaben van der Heijdens habe der Umsatz im vergangen Jahr etwa sechs Millionen Euro betragen. Löhne und Gehälter stellten mit 3 730 736 Euro den größten Ausgabenposten dar. Mit 2 372 305 Euro entfielen davon knapp zwei Drittel auf den Rettungsdienst. Von den Rettungswachen in Erding, Dorfen und Taufkirchen rückte das BRK insgesamt 17 940 Mal aus. Den Bärenanteil machten 7793 Krankentransporte sowie 5285 sonstige Fahrten aus, Einsätze, die nicht über die Leitstelle vergeben wurden. 4862 Mal wurde man zu akuten Notfällen gerufen. Wie in anderen Bereichen geht es auch hier nicht ohne freiwilliges Engagement. Im gesamten Kreisverband sind durchschnittlich 18 Prozent der Retter ehrenamtlich tätig, in Erding sind es sogar 42 Prozent.

Die beliebteste ehrenamtliche Gruppe bleibt die Wasserwacht. Ihre sechs Ortsverbände zählen 732 aktive und 392 passive Mitglieder. 246 Mal, hauptsächlich während der Volksfeste, kamen die 367 Helfer der Sanitätsbereitschafen zum Einsatz. Klein, aber fein ist das Jugendrotkreuz, in dem 78 Menschen aktiv sind. Auf 17 Veranstaltungen zeigte das BRK mit seinem "Glückshafen" Präsenz. Ein Erfolgsmodell, nicht nur, weil der Losverkauf zur Finanzierung des Kreisverbands beitrage, sondern vor allem, da er für viele ältere Frauen "ein Mittel gegen die Vereinsamung" sei, so van der Heijden. Sie kündigte an, dass Angebote wie diese demnächst in der neuen Rotkreuz-Gemeinschaft "Wohlfahrts- und Sozialarbeit" gebündelt würden.

Zwei größere Projekte stehen in den kommenden Monaten auf der Agenda des BRK. Einerseits der Neubau der Rettungswache in Taufkirchen, wo mit dem Spatenstich aber nicht vor dem Herbst zu rechnen sei, so OB Gotz. Andererseits arbeitet man im BRK an einem Konzept für den "Ort der Begegnung", der ins Erdgeschoss des Gebäudes Am Rätschenbach 12 einziehen soll. Ausbauen möchte man auch das Angebot für die Generation 60 plus. Außerdem ist Ende Juni ein Kurs sowie die Gründung einer Selbsthilfegruppe für die Angehörigen von Demenzkranken geplant. Das Kinderhaus am Ludwig-Simmet-Anger soll von 2016/17 an eine sechste Gruppe hinzubekommen.

© SZ vom 12.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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