Auch in Wartenberg wird gefeiert:Endspurt in der Langen Zeile

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Die Moosgeister werden am Faschingsdienstag traditionell wieder aus der Stadt getrieben

Noch am vergangenen Sonntag tanzte die "feine Gesellschaft", Prinz und Prinzessin sowie die Garde der Narhalla, auf dem Erdinger Schrannenplatz, am letzten Tag des Faschings haben sie ausgedient, denn dann treiben die Moosgeister in der Stadt ihr Unwesen. Mit viel Radau und mit den Perchten nachempfundenen Masken ziehen sie durch die Lange Zeile. Am 11. November wurden sie um 11.11 Uhr erweckt, am Faschingsdienstag werden sie wieder aus der Stadt ins Moos getrieben.

Es gibt einen Namen, der fest mit der Tradition der Erdinger Moosgeister verbunden ist: Walter Schweinberger. Der ehemalige Stadtapotheker war Initiator dieses Brauchs. Nach seinem Tod 2015 hatten sich die Ardinger Moosgeister, eine lose Gruppe Gleichgesinnter, neu aufgestellt. Die Faschingsgaudi geht auf eine uralte Legende zurück, die Schweinberger aufgegriffen hatte. Demnach erweckte ein unbekanntes Wesen an einem 11. November die schlafenden Geister im Erdinger Moos. Abends um 8 vor 8 Uhr kamen die Gestalten in ihren zotteligen Gewändern durch das damalige Freisinger Tor und zogen in die Innenstadt, wo sie die Bürger erschreckten und die Lange Zeile in ihren Besitz nahmen. Am Faschingsdienstag wird dann von 13 Uhr an das Böse in Form eines schwarzen Kalbes an der Spitze wieder aus der Stadt ins Moos getrieben.

Die Moosgeister und das schwarze Kalb, das sie anführt, ist die bekannteste Sage aus dem Erdinger Moos. Für die Vorfahren spukte es in dieser sumpfigen Gegend. Man erzählte von Mooslichtern und von gespenstischen Hunden, die öfters gesehen wurden. An nebligen Herbsttagen führten Moosgeister Pferdegespanne in die Irre oder brachten nachts Wanderer vom Wege ab.

Zwar gilt von 12 bis 20 Uhr eine Allgemeinverfügung der Stadt Erding, die es in verbietet, in der Innenstadt hochprozentigen Alkohol zu verkaufen oder mitzubringen am Faschingsdienstag, aber es muss keiner Angst haben zu verdursten. Bier und Cocktails wird es geben. Mit dem Moosgeistertreiben hatte die Polizei in den vergangenen Jahre wenig Probleme. "Aber wir sind natürlich präsent. Uniformiert und in Zivil und es wird Kontrollen geben, ob die Verfügung der Stadt und der Jugendschutz eingehalten wird", sagt Konrad Ecker von der Erdinger Polizei.

Wer mehr einen Faschingsauskehr ohne böse Geister mag, der wird in Wartenberg fündig. Von 14 Uhr an herrscht dort auf dem Marktplatz Faschingstreiben mit einem großen Programm der Narrhalla Wartenberg. Zur Unterhaltung spielen von 14 Uhr an die Live-Band "Easy Livin" aus Moosinning und "Dj Werner" aus Wartenberg. Zudem treten die Fantasy Kids (14.30 Uhr), die Kindergarde Mauern (15 Uhr), die

Stoakirchner Burschengarde (17.30 Uhr), die Dance Angels (18 Uhr), die Frantics 19.30 Uhr) und die Showtanzgruppe Dance United (21 Uhr) auf. Um 16.30 Uhr ist zudem Kindermaskenprämierung. Um 22 Uhr ist dann Ende des Faschingstreibens. Für das leibliche Wohl sorgen der Förderverein der Marie-Pettenbeckschule, die Narhalla sowie der Volkstrachtenverein Wartenberg.

© SZ vom 13.02.2018 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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