Abschlussfeier an FOS/BOS  :Nach 10 000 mündlichen Prüfungen

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Die Schule verabschiedet 507 Absolventen mit einem Abiturzeugnis. Für die besten gibt es Preise und für alle gibt es gute Ratschläge für die Zukunft

Von Antonia Steiger, Erding

Wenn Schulen Schichtbetrieb einführen müssen, um alle Absolventen in einem passenden Rahmen verabschieden zu können, spricht das für das Konzept: Die Fachober- und Berufsoberschule Erding ist von Anfang an ein großer Erfolg gewesen. Von Anfang an hat das Interesse der Schüler, nach der Mittleren Reife oder nach einer Ausbildung das Abitur abzulegen, die Erwartungen übertroffen. In diesem Jahr marschierten Schüler von 23 Klassen zu den Prüfungen. Die Ausgeschlafensten unter ihnen mussten auch am Freitagmorgen als erste ran: Die stellvertretenden Landrätinnen Gertrud Eichinger aus Erding und Magdalena Föstl aus Ebersberg und Erdings OB Max Gotz übergaben in der ersten Schicht Buch- und Geldpreise. Die allerbeste war Sonja Pirschlinger aus Erding. Sie hat eine nicht zu übertreffende 1,0 im Zeugnis stehen.

Die Aula der Berufsoberschule Erding ist recht geräumig, aber wenn FOS und BOS ihre Absolventen verabschieden, passen nicht alle hinein. (Foto: Renate Schmidt)

Schulleiter Gottfried Wengel zog Bilanz: Die 535 Prüflinge, von denen 507 verabschiedet wurden, haben 7000 Schulaufgaben geschrieben, 4000 Kurzarbeiten und 7500 Steigreifaufgaben. Dazu kamen noch etwa 10 000 mündliche Leistungen und mehr als 2000 Abiturprüfungen mit Zweitkorrektur. "Sie haben viel abgeliefert", sagte Wengel zu den Absolventen. Sein Dank galt aber auch den Lehrern, denen die Arbeit zumeist viel Freude mache, was aber nicht für die Korrekturen gelte. Auch für Wengel ist dies die letzte Feier in Erding: Er wechselt an die FOS Donauwörth.

Die Besten wurden am Freitagmorgen geehrt. Diese Aufgabe übernahm OB Max Gotz. (Foto: Renate Schmidt)

Das Schulleben an der FOS /BOS bietet aber weit mehr als nur Lernen, Prüfen und Korrigieren: Die Schule pflegt den Kontakt zu Schülern und Lehrern anderer Länder, zum Beispiel an der Austauschschule im italienischen Crema, aber auch im Erasmus-Projekt mit Portugal, Spanien und Italien. Aber auch die Schüler tragen viel zu einem reichen Schulleben bei, zum Beispiel eine Motto-Woche und mit einigen rauschenden FOS/BOS-Partys, deren Erlös auch in die Finanzierung der Abschussparty am Freitag floss.

Außerdem ehrte die stellvertretende Landrätin Gertrud Eichinger die besten Schüler. (Foto: Renate Schmidt)

Für den Landkreis Erding ehrte die stellvertretende Landrätin Gertrud Eichinger die besten Schüler aus dem Landkreis - ohne die Stadt Erding. Es waren dies Katharina Menrad (1,2), Janina Kraska (1,4), Lorena Empl (1,5), Nathalie Ditz und Selina Löffler (1,6), Annalena Silber und Christoph Spies (1,7), Matthias Brandner, Sarah Metzner und Nina Sander (1,8), Maximilian Fügen, Jakob Gnugesser und Laura-Sophie Seidl (1,9) und Sophie Brunke (2,0). Die besten aus dem Landkreis Ebersberg sind Bianca Grünwald und Katharina Ullmann (1,3), Kilian Blumberg und Marcel Schwartz (1,4). Die Stadt Erding setzt auf diese Buchpreise noch eins drauf: Die Ehrenpreise der Franz-Eisenreich-Schulfondsstiftung umfassen nicht nur Urkunde und Testamentsauszug, sondern auch 200 Euro. Empfänger sind Sonja Pirschlinger (1,0), Andres Fill (1,4), Lena Rosenfeld (1,5), Sophia Frei und Kerstin Kreuzmair (1,6) und Daniel Kreuz und Anna-Maria Lanzinger (1,7). Aus dem Rahmen fiel Stefanie Reisinger aufgrund ihrer Herkunft: Die junge Frau aus Hallbergmoos (Landkreis Freising) bekam für ihre 1,2 einen Anerkennungspreis der BOS Erding. Insgesamt haben 84 Schüler die allgemeine Hochschulreife erworben, 19 Schüler die fachgebundenen Hochschulreife und 404 die Fachhochschulreife.

Die Redner gaben den jungen Leuten unterschiedliches mit auf den Weg: Sie sollen sich Zeit lassen, empfahl ihnen Gotz, wohlwissend, dass die Eltern dies nicht so gerne hörten. Er gratulierte unter starkem Applaus ausdrücklich auch denjenigen, die das Abitur "nur so lala" geschafft hätten: "Total egal." Viele lobten nicht nur die Schüler, sondern schlossen darin auch die Eltern ein, von denen manche mehr zitterten als die Schüler selbst, wie Magdalena Föstl weiß. Auch sie empfahl den Absolventen, "Freiheit und Freizeit" zu nutzen. Sie sollten ihre Interessen, Neigungen und Fähigkeiten berücksichtigen. "Dann können Sie eigentlich nur erfolgreich sein", sagte Eichinger.

© SZ vom 08.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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