Vom weltweiten Interesse am Champions-League-Viertelfinale zwischen dem FC Bayern und Juventus Turin hätte am Vortag auch die Gemeinde Vaterstetten profitieren können. Denn wäre öffentlich geworden, was sich am Ostermontag auf dem Sportgelände abgespielt hat, Tausende wären sicherlich dorthin gepilgert. Der italienische Rekordmeister hat sich in Vaterstetten auf sein großes Spiel in München vorbereitet. Allerdings natürlich unter strengster Geheimhaltung. Allein wie die Stippvisite von Stars wie Gianluigi Buffon, Andrea Pirlo, Giorgio Chiellini, und Claudio Marchisio zustande kam, bleibt im Verborgenen: Ein "Kenner der Szene" hätte Vaterstetten empfohlen, gibt Bürgermeister Robert Niedergesäß nicht viel preis.
Gleich zwei Delegationen besichtigten zunächst am Sonntag das Gelände und fanden dafür laut dem Rathauschef lobende Worte: "Tutto bene." Mitarbeiter des Bauhofes hatten den Kunstrasen vom Schnee befreit, ein "Service der Gemeinde", so Niedergesäß. Anderntags rückten die Turiner mit 23 Spielern und Trainerstab an - "sehr entspannt", wie es in einer Pressemitteilung des SC Baldham-Vaterstetten heißt. Zwei Stunden trainierten die Juve-Spieler auf dem Kunstrasen, um sich herum eine Sperrzone. Dem Platz durfte sich auch der Bürgermeister nicht nähern. Das holte Niedergesäß am Ende freilich nach, wünschte Buffon und Pirlo zwar einerseits "good luck", offenbarte den italienischen Stars aber trotzdem unmissverständlich, für wen sein Herz schlägt: Niedergesäß ließ sich für ein Erinnerungsfoto im Bayern-Trikot ablichten.