Unschöner Anblick:Müll auf den Feldern

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In Grafing-Bahnhof ärgern sich Anwohner über überfüllte Wertstoff-Container

Sascha Bolder

- In Grafing-Bahnhof regt sich Unmut über umherliegenden Müll. Zwar werden die Container der Wertstoff-Sammelstelle zwischen Bahnweg und Hauptstraße zweimal wöchentlich geleert, aber offenbar stehen auf dem Parkplatz zu wenig der Container zur Verfügung. So seien die zwei Papier- und drei Plastikbehälter seit Monaten ständig überfüllt und die Wertstoffinsel verkomme zu einer regelrechten Müllhalde. Anwohner wie die 24-jährige Magdalena Held wollen diesen Zustand nicht länger hinnehmen. Sie setzen sich nun dafür ein, dass die Stadt auf dem Parkplatz zusätzliche Container aufstellt.

"Die vorhandenen Container reichen vorne und hinten nicht aus", klagt Held. Die Studentin vermutet, dass die Wertstoffinsel nicht nur von Anwohnern genutzt wird. So würden den Parkplatz auch viele Pendler von außerhalb anfahren und dort ihren Müll entsorgen, bevor sie zum nahegelegenen Bahnhof gehen. "Wenn wir Anwohner sichergehen wollen, dass wir unseren Hausmüll auch tatsächlich loswerden, müssen wir sofort nach der Leerung der Container durch die Müllabfuhr zur Sammelstelle laufen", erklärt Held. Ansonsten bliebe nur noch übrig, den Müll wieder mit nach Hause zu nehmen oder neben die vollen Container zu stellen.

Das Müllproblem beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Parkplatz. "Bei starkem Wind wird der aus den Containern quillende Müll über die angrenzenden Felder geweht und verschmutzt die Umwelt", sagt die Grafingerin. So hat die 24-Jährige kürzlich bei einem Spaziergang festgestellt, dass auf den Feldern zwischen Grafing-Bahnhof und Nettelkofen sowie in Richtung Grafinger Stadtzentrum eine große Menge Plastik- und Papiermüll über Kilometer verteilt lag. Daraufhin hat sie sich mit Plastiktüten bewaffnet und damit begonnen, den weit verstreuten Abfall aufzusammeln. "In nur einer halben Stunde sind so vier volle Tüten Müll zusammen gekommen", sagt Held.

Die Stadt Grafing war am vergangenen Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Doch das Problem scheint nicht unbekannt zu sein. Auf der Internetseite der Kommune heißt es, dass die Stadtverwaltung darum bemüht sei, ihren Bürgern die Wertstoffentsorgung so einfach wie möglich zu machen. Allerdings träten gerade an Feiertagen immer wieder Probleme mit überfüllten Containern auf. Die Stadt appelliert an die Einsicht und Vernunft der Grafinger. Jeder solle seinen Teil dazu beitragen, dass die Wertstoffinseln nicht zu Müllhalden verkämen, die das Stadtbild verschandelten.

© SZ vom 29.12.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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