Über Ostern in Markt Schwaben:Lauter kleine Länderspiele

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Rund 1200 Nachwuchskicker aus zehn Nationen treffen bei internationalem Fußballturnier aufeinander

Christian Hufnagel

Im vergangenen Jahr sind die Organisatoren vom Wetter überrascht worden. Der Morgen des Finaltages empfing die Spieler im Markt Schwabener Sportpark mit zehn Zentimetern Neuschnee. Der Wintereinbruch brachte den Ablauf dann gehörig durcheinander. Aber in diesem Jahr sind die Veranstalter gewappnet und das nicht nur, weil die kalte Jahreszeit noch immer kein Ende findet. "Heuer haben wir einen Plan B", betont Organisator Johannes Piller. Und der tritt nach einer Besprechung mit allen Verantwortlichen am gestrigen Freitag nun tatsächlich teilweise in Kraft: Die zweitägige "Bayern Trophy" beginnt zwar wie geplant mit einer großen Eröffnungsfeier an diesem Samstag um 9 Uhr im Sportpark, aber neben dem weiteren vorgesehenen Spielort beim TSV Pliening springt der TSV Forstinning ein und lässt jene Teams auf seinen Kunstrasen, die auf dem unbespielbaren Nebenplatz in Markt Schwaben antreten hätten sollen. Und sollte der Winter am Sonntag noch kräftiger zurückkehren, dann könnte auch auf die Mehrzweckhalle in Ebersberg ausgewichen werden.

Die Wetterkapriolen hätten die JFG Markt Schwabener Au als Ausrichter wirklich nicht benötigt. Denn auch bei günstigen Bedingungen stellt dieses große internationale Turnier für den Fußballnachwuchs eine "gewaltige organisatorische Herausforderung" dar, wie Piller betont. Zahlen lassen diese Bewertung leicht veranschaulichen: In Markt Schwaben werden wieder, und das schon zum siebten Mal, über Ostern rund 1200 junge Kicker erwartet. 37 Vereine schicken Mannschaften, zehn europäische Länder, darunter Italien, Schweiz, Slowakei, Tschechien und Holland, werden vertreten sein. Von den U9- bis zu den U-19 Junioren trägt jede Altersklasse ein Turnier aus, macht am Ende sechs Wettbewerbe. Am Ostersamstag geht es weitestgehend um die Vorrunde, Paarungen und Austragungsorte sind im Internet auf der Homepage der JFG Markt Schwabener Au nachzulesen. Am Ostersonntag folgen die Finalspiele, im Anschluss an die Siegesfeier steigt eine Abschlussparty.

Diese große Menge an Kindern und Jugendlichen muss natürlich untergebracht und verpflegt werden. Rund 500 schliefen in Klassenzimmern des Gymnasiums oder in Hotels und Jugendherbergen in München und Umgebung, so Piller. Das Technische Hilfswerk übernimmt wieder die Verpflegung, gegessen wird im Unterbräusaal. Im Markt Schwabener Sportpark ist außerdem ein Zelt für mehr als 1000 Menschen aufgebaut: "Dort gibt es auch den ganzen Tag Essen, Kaffee und Kuchen." Damit das alles reibungslos abläuft, benötigen die Organisatoren viele freiwillige Helfer: "Und das wird jedes Jahr schwieriger", sagt Piller, der aber froh ist, wieder genügend Unterstützer gefunden zu haben: 350 Leute sind über Ostern im Einsatz, damit die mehr als 1000 Nachwuchskicker versorgt sind und sich wohl fühlen: "Die Eltern wissen ja, dass das Geld wieder ihren Kindern zugute kommt", umschreibt der Organisator die Motivation für alle Beteiligten. Denn ein nicht unerheblicher Grund für diese Mammutarbeit, um ein solches Event zu stemmen, sind natürlich die Einnahmen. Die Beiträge der Mitglieder seien zu wenig, um den Kinder optimale Bedingungen in der fußballerischen Ausbildung bieten zu können: "Deshalb brauchen wir so etwas."

Neben diesen handfesten finanziellen Überlegungen besticht bei diesem internationalen Turnier natürlich der Spaß an der Begegnung mit jungen Menschen aus anderen Nationen. So werden fast alle Partien Länderspielcharakter haben, wenn etwa die Teams der Gastgeber aus Markt Schwaben auf FK Motorlet Praha, US Seguro aus Italien, den Holländern von DOSR oder dem schweizerischen FC Industrie-Turicum treffen.

© SZ vom 30.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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