Technischer Ausschuss billigt Einkaufskomplex:Neues Zentrum für Ebersberg

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Eine moderne Linie ohne Dominanz: Der Ebersberger Technische Ausschuss ist einstimmig für den neuen Baukomplex in der Altstadtpassage. Im Frühjahr sollen die Arbeiten beginnen.

Martin Mühlfenzl

Die Gestaltung des unterirdischen Teils im geplanten Ebersberger Einkaufszentrum ist weiterhin offen. Vieles deutet aber darauf hin, dass der neue Komplex in der Ebersberger Altstadtpassage ein drittes Untergeschoss und somit insgesamt 300 Parkplätze erhalten wird - falls sowohl die Stadt als auch der Kreis beschließen, sich an Stellplätzen und somit auch den Kosten zu beteiligen.

Nördlich des Landratsamts und des Klosterbauhofs entsteht das neue Einkaufszentrum. (Foto: Christian Endt)

In der abschließenden Planung bereits enthalten ist hingegen jener Teil des neuen Einkaufszentrums, der das Bild der Kreisstadt künftig maßgeblich prägen wird: In der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses präsentierte Architekt Christian Illner im Auftrag der Investorengruppe TBB dem Gremium die überarbeiteten Pläne für die beiden bestimmenden Gebäudekomplexe des neuen Stadtkerns und erhielt dafür fraktionsübergreifend die Zustimmung der Stadträte.

Denn das neue Areal wird sich stilistisch an der sogenannten Landratsamtsstange orientieren, die als moderner Neubau einen klaren Kontrast zum historischen Ensemble des Klosterbauhofs bildet. "An der Fortführung dieser modernen Linie haben wir uns bei beiden Gebäudeteilen des Einkaufszentrums orientiert", erläuterte Illner. "Es wird keinen stilistischen Bruch geben." Darüber hinaus werde der westliche Teil mit einer maximalen Höhe von 18,60 Meter weder das Landratsamt noch die angrenzende Kreissparkasse überragen. Mit 13,30 Metern sei der östliche Teil ebenfalls deutlich niedriger als das Ensemble des Klosterbauhofs. "Das Einkaufszentrum wird keine dominante Stellung einnehmen, sondern sich als lebendiger Teil in die Stadt einfügen", betonte der Architekt.

SPD-Stadträtin Elisabeth Platzer lobte neben der architektonischen Gestaltung vor allem die Zusammenarbeit sowohl mit Architekt Christian Illner als auch mit Investor Heiko Schröppel: "Das war eine hervorragende Kooperation. Sie sind auf unsere Wünsche eingegangen" - insbesondere bei der Gestaltung der Fassade, wie Platzer hinzufügte.

Beide Gebäudeelemente werden von großzügigen Eingangsbereichen mit offenen Glasfassaden geprägt sein. Beide Baukörper werden weiße Wände haben und damit die Linie von Klosterbauhof und Landratsamt in der Altstadtpassage fortführen. "Schlicht, modern und dennoch angenehm", befand auch Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU).

Einstimmig billigte der Ausschuss daher das Bauvorhaben des Investors und stimmte dafür, das Projekt beim Landratsamt Ebersberg einzureichen. Wohl selten zuvor haben sich Ebersbergs Stadträte bei der Einleitung eines derart wichtigen städtebaulichen Projektes in beinahe begeisterter Einigkeit präsentiert. Als "große Chance für die Zukunft unserer Stadt" lobte Rathauschef Brilmayer die ausgearbeiteten Pläne und erhielt Unterstützung von Elisabeth Platzer: "Das Einkaufszentrum wird Ebersberg als Mittelzentrum stärken."

Mehr grüner Freiraum

Der Bau des rund 8000 Quadratmeter Einkaufsfläche umfassenden Komplexes wird im Frühjahr 2011 beginnen, die Arbeiten sollen spätestens Anfang 2013 abgeschlossen sein. In dieser Zeit, erläuterte Illner, müssten die Bewohner mit Beeinträchtigungen im Zentrum rechnen. Verkehr, Lärm und Dreck seien bei einem Bauvorhaben dieser Art unvermeidlich.

"Aber der Weg lohnt sich", sagt Illner. "Danach hat Ebersberg ein offenes, modernes Zentrum." Und ein großzügiges Einkaufszentrum: Das Bekleidungsunternehmen C&A etwa hat Interesse an einer Filiale bekundet. Zudem werden eine Elektrofachmarkt, ein Drogeriemarkt, ein Vollsortiment-Supermarkt und weitere Geschäfte einziehen.

Ein Großteil der Altstadtpassage soll im Zuge des Großprojekts begrünt werden, das Areal um die Zufahrt zur Tiefgarage nahe der Bahnhofsstraße als Park gestaltet werden. "Es wird grüner Freiraum geschaffen. Die Passage bleibt als Verbindung zwischen Marienplatz und Bahnhof frei für Fußgänger und Radfahrer", erläuterte Illner.

© SZ vom 08.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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