Nach der Explosion:Die Stadt ist zur Stelle

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Bürgermeister sichert Betroffenen seine Hilfe zu.

Von Anna Müller

Ähnlich wie den Opfern der diesjährigen Flutkatastrophe ergeht es derzeit auch einigen Bewohnern des Mehrfamilienhauses in der Dr.-Wintrich-Straße, in dem sich am Samstagnachmittag eine Explosion ereignete. Ganz plötzlich war ihr Zuhause nicht mehr bewohnbar. Sie stehen vor den Trümmern ihrer Existenz, ihr Hab und Gut ist teilweise völlig zerstört. Um den Betroffenen Hilfestellung zu geben, lud Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) diese sowie die Hausverwaltung und die Vertretung der Versicherung am Montagnachmittag zu einer Besprechung im Rathaus ein. Dort sollten Fragen der Betroffenen geklärt und ihnen eine Plattform gegeben werden, um sich auszutauschen, aber auch um ihnen Hilfe von Seiten der Stadt anzubieten.

Die wichtigste Frage für die Anwohner war, ob das Haus abgerissen werden muss. "Diese Frage kann leider noch nicht beantwortet werden", erklärt Brilmayer. "Das wird wohl noch einige Wochen dauern. Die Versicherung wird klären, ob eher ein Abriss oder ein Wiederaufbau wirtschaftlicher sein wird." Die gute Nachricht sei allerdings, dass das Wohnhaus sehr gut versichert ist. Der entstandene Schaden und die Kosten für die Renovierung wird von der Gebäude- und Brandschutzversicherung komplett übernommen. "Das war meine größte Sorge", gesteht der Bürgermeister. Anders ist es allerdings bei der Hausratversicherung, die von jedem einzelnen abgeschlossen wurde.

Schon am Sonntag konnten die Bewohner in Begleitung der Polizei ins Haus, um ihr Besitztümer zu bergen. Seit Montag sind nun auch die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen. Trotzdem gilt immer noch Vorsicht, da das Haus einsturzgefährdet ist. Während die Mieter und Eigentümer Kisten und Körbe mit ihren Habseligkeiten zu ihren Autos trugen, versammelten sich immer wieder Schaulustige auf der Straße. "Die Betroffenen ärgert es sehr, wie unverschämt die Leute teilweise gaffen. Sie würden sich etwas mehr Feingefühl und Respekt vor ihrer Privatsphäre wünschen", so Brilmayer.

Bis die Anwohner der insgesamt sieben Wohnungen wieder in ihr Zuhause zurück können, werden wohl noch Monate vergehen. "Die Wohnungen sind sehr unterschiedlich stark beschädigt", erläutert Brilmayer. "In manchen stinkt es einfach sehr unangenehm, doch die Möbel sind verschont geblieben. In anderen hingegen ist einiges zerstört worden." Die meisten der Bewohner sind im Moment bei Freunden oder im Gasthof Hölzerbräu untergekommen. Die Stadt Ebersberg hat sich bereit erklärt, den Betroffenen auch bei der Suche nach einer vorübergehenden Bleibe behilflich zu sein und wird sich für die Wohnungsvermittlung stark machen. Und auch falls noch Hilfe bei der Schadensbeseitigung oder bei Aufräumarbeiten benötigt wird, wird die Stadt die Bewohner unterstützen. "Das wird aber alles noch eine Zeit lang dauern, bis das im Detail geklärt ist", sagt Brilmayer. Dass die Stadt und vor allem er als Bürgermeister in einem solchen Fall zur Stelle sind, ist für Brilmayer selbstverständlich: "Das Ganze ist wirklich tragisch. Man fühlt sich natürlich betroffen, wenn den eigenen Mitbürgern etwas so Fürchterliches passiert. Und da ist es einfach unser Job zu helfen."

© SZ vom 02.07.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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