Landkreis:Platz für Windräder

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Im Mai sollen die Ergebnisse der landkreisweiten Studie über mögliche Standorte vorgestellt werden.

Oliver Hollenstein

Der Zeitplan für die landkreisweite Planung von Windrädern wird konkreter: Bis Mitte Mai soll eine erste Studie mögliche Standorte für Windkraftanlagen erkunden. Bei ihrem Treffen in Egmating unterzeichneten die Bürgermeister des Landkreises am Dienstag einen entsprechenden Vertrag mit dem Landschaftsplaner Hans Brugger aus Aichach.

Brugger soll seine Ergebnisse den Rathauschefs am 22. Mai in Ebersberg erläutern. Im Herbst solle dann in den Gemeinden mit der Ausweisung von Flächen für Windräder begonnen werden, sagte der Sprecher der Bürgermeister, Rudolf Heiler aus Grafing. Wir haben uns für ein mehrstufiges Verfahren entschieden, um Gemeinderäte und Bürger möglichst gut einzubinden", sagte Heiler.

Bis Mai solle zunächst nur eine Grobplanung ausgearbeitet werden. "Die wird potenzielle Flächen aufzeigen. Ob man das dann an allen Ecken und Enden so macht, steht auf einem anderen Blatt." Die Pläne sollten in den Gemeinderäten diskutiert werden, um vor der Sommerpause die Feinplanung in Auftrag zu geben. Er hoffe, dass im Herbst auf Basis der Feinplanung mit der konkreten Flächenplanung in den Gemeinden begonnen werden könne. In diesem Schritt würden auch die Bürger eingebunden. "Dann geht es ans Eingemachte." Unklar sei bisher allerdings, welchen rechtlichen Weg die Kommunen gehen. "Entweder wir stellen einen gemeinsamen Flächennutzungsplan auf, den wir nur mit Zustimmung aller ändern können. Einfacher ist es aber wahrscheinlich, wenn wir einen Vertrag zwischen den Kommunen schließen und jede Kommune eine eigene Planung verabschiedet." Ziel sei es, im kommenden Frühjahr mit dem Bau von Windrädern beginnen zu können, sagte Heiler.

Je nach Größe und Einwohnerzahl beteiligen sich die Kommunen anteilig an den Kosten von 60 000 Euro für den ersten Schritt der Studie. Vaterstetten bleibt dabei außen vor, weil für die Gemeinde bereits eine Grobplanung vorliegt. Die Kosten der gesamten Planung werden mehr als 100 000 Euro betragen. Norbert Neugebauer von Landratsamt ermutigte die Bürgermeister, nach diesen ersten positiven Erfahrungen bei der Energiewende enger zusammenzuarbeiten. "Ich sage es deutlich: Das ist keine Landkreisplanung, sondern eine landkreisweite Planung der Gemeinden. Die Energiewende muss in den einzelnen Gemeinden umgesetzt werden." Das bedeute aber nicht, dass jede Gemeinde für sich stehe - es gebe viele Möglichkeiten der Kooperation. Um die Chancen, Risiken und rechtlichen Fallstricke von Gemeindewerken oder Energieversorgungsverbünden besser zu verstehen, wolle der Landkreis künftig enger mit der auf die Energiewende spezialisierten Unternehmensberatung K.Group aus München zusammenarbeiten, sagte Neugebauer. In einem ersten Schritt verteilte er Frageböden an die Bürgermeister. Im Mai seien dann Workshops mit Vertretern der Kommunen geplant. Das kam bei den Bürgermeistern gut an: "Ich denke, dass gibt uns das Rüstzeug, damit wir Bürgern und Gemeinderäten die wesentlichen Antworten geben können", sagte Zornedings Bürgermeister Piet Mayr auf der Versammlung mit seinen Kollegen in Egmating.

© SZ vom 07.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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