Der bayerische Oscar:Von München nach Hollywood

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Der Oscar-Erfolg für Florian Henckel von Donnersmarck ist auch ein bayerischer Erfolg: "Das Leben der Anderen" entstand in München.

An der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) hat Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck von 1997 bis 2001 studiert. "Das Leben der Anderen", das war seine Abschlußarbeit, an deren Erfolg zunächst kaum einer glaubte. Und so wurde jetzt in der Nacht von Sonntag auf Montag auch in der HFF ausgiebig gefeiert. So ein Oscar ist die beste Werbung für die eigene Arbeit.

In der Münchner Filmhochschule sind Oscars beinahe schon Routine: Der renommierte Preise für Henckel von Donnersmarck ist nicht der erste Oscar an Absolventen aus München. Auch Florian Gallenberger (2000) und Caroline Link ("Nirgendwo in Afrika", 2003) haben die goldene Trophäe schon bekommen.

Regisseurin Link findet, die Auszeichnung stehe ihrem Kollegen von Donnersmarck gut: "Auf den Fotos sieht er aus wie einer, der unbedingt nach Amerika muss."

Sie selbst wäre vielleicht auch mal für eine Zeit in die USA gegangen, wenn - ja, wenn "ich nicht im gleichen Jahr ein Kind bekommen hätte." Das war auch der Grund, warum sie nicht selbst zur Verleihung fahren konnte. Doch sie nimmt's gelassen hin: " So hat's der liebe Gott entschieden - Baby und Oscar passen nicht so optimal zusammen."

Auch im Bayerischen Rundfunk (BR) freut man sich. Gehard Fuchs, BR-Fernsehdirektor und Rektor der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF), sagt, es sei eine "unbeschreibliche Freude", dass der vom BR und von Arte koproduzierte Film "Das Leben der Anderen" die Mitglieder der für die Oscar-Vergabe zuständigen Academy überzeugt habe.

Der Oscar sei, so Fuchs, der "nicht zu toppende Beweis dafür, dass anspruchsvolle Filmkunst noch immer die höchste Anerkennung und das beste Publikum finden kann". Auch hat der Münchner Filmkaufmann Jan Mojto mit seiner Firma Eos dem Werk sehr geholfen, er übernahm den Auslandsvertrieb. Nun läuft der Film auch in den USA mit großem Erfolg.

Der bayerische Kunstminister Thomas Goppel (CSU) hat von Donnersmarck Respekt für seine Leistungen gezollt. "Ein Oscar markiert einen besonderen Höhepunkt in jeder Filmkarriere - Florian Henckel von Donnersmarck kann ihn schon nach wenigen Jahren seines Wirkens sein Eigen nennen."

Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber sieht den Oscar als eine Auszeichnung "für den Filmstandort Bayern". Dieser Erfolg sei "Vorbild und Motivation für unseren Nachwuchs und ein wuchtiges Signal für den deutschen Film." Der Film "Das Leben der Anderen" wurde auch vom FilmFernsehFonds Bayern gefördert.

© berr/dpa/edp/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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