Brauchtum:Mei, was für ein Baum!

Schlanke 34 Meter hoch steht er nun mitten in der Stadt: Auf dem Viktualienmarkt wurde der neue Maibaum aufgestellt.

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Vergangene Nacht gegen drei Uhr hatte der Burschenverein "Hacklsteckara" aus Kreuzstraße den fertig bemalten und geschmückten Baum in die Stadt gebracht. Eigentlich einen Tag zu spät, aber mit Rücksicht auf die zahlreichen Kundgebungen, die am 1. Mai in der Innenstadt abgehalten worden waren. "Da hams Angst g'habt, dass sich da welche bei uns dranghängen", begründet einer der "Hacklsteckara" den Zeitverzug.

Die letzte Nachtwache auf dem Viktualienmarkt haben sie noch selbst durchgemacht, das Aufstellen aber hat schließlich die Münchner Feuerwehr mit schwerem Gerät übernommen. "Den Kran brauchen wir aus Sicherheitsgründen", erklärt Manfred Newrzella, Geschäftsführer des Vereins der Münchner Brauereien, der den Baum den Bürgern zum Geschenk gemacht hat. Eigentlich gehöre das mit Schiebestangen, Seilzug und Muskelkraft erledigt, "aber hier auf dem Markt ist einfach zu wenig Platz".

Mit der Maibaum-Tradition sei das ohnehin so eine Sache, bemerkt Oberbürgermeister Christian Ude in seiner launigen Ansprache, schließlich habe München diesen oberbayerischen Brauch nicht erfunden sondern nur adoptiert. "So ein bisschen wollen wir uns in der Weltstadt halt auch den dörflichen Charakter erhalten."

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