Bayerischer Fernsehpreis:Dietl: So jung, und schon ein Lebenswerk

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Der Ehrenpreisträger des diesjährigen Bayerischen Fernsehpreises fühlt sich für eine solche Auszeichnung eigentlich noch gar nicht alt genug. Mit den anderen 20 Panther-Gewinnern freute er sich dennoch tierisch.

Tanja Rest

Wenn Hollywood einen Filmschaffenden mit einem Ehren-Oscar auszeichnet, dann kann das zweierlei bedeuten: Entweder der Betreffende ist bis dahin leer ausgegangen und muss noch schnell einen Trostpreis bekommen, bevor er in absehbarer Zeit von der Bühne des Lebens abtritt. Oder man will ihm auf subtile Art mitteilen, dass man allmählich genug von ihm hat. Robert Redford jedenfalls soll sich 2002 mächtig geärgert haben über seinen Honorary Award.

Ehrenpreisträger Helmut Dietl (r.) mit Michaela May, Udo Wachtveitl und "seinem" Panther. (Foto: dpa)

Was aber bedeutet der Bayerische Fernsehpreis für das Lebenswerk, den Ministerpräsident Edmund Stoiber am Freitag Regisseur Helmut Dietl überreichte? Ein dickes Dankeschön an einen bereits hoch dekorierten Künstler, der mit Serien wie "Monaco Franze" und "Kir Royal" oder mit seinem Kinofilm "Rossini" das München-Bild der Deutschen, sogar der Münchner selbst, geprägt hat - und zwar auf eine sehr charmante, hinterfotzige Art.

Der 58-Jährige, der gerade einen neuen Film vorbereitet, fühlt sich für den Preis dennoch zu jung: "Ich hab' noch nicht mal das Rentenalter erreicht."

Zwei Fernsehkommissare führten durch die rund zweistündige Gala im Prinzregententheater: Michaela May ("Polizeiruf 110") und Udo Wachtveitl ("Tatort"), diesmal als Überbringer guter Nachrichten in Form der "Blauen Panther". Und gleich vier ihrer Kriminalkollegen bekamen einen von insgesamt 17, darunter Horst Tappert für "Derrick" und Hannelore Hoger für "Bella Block".

Mehrere Auszeichnungen gab es diesmal auch für gutes Informations-Fernsehen. Die ARD-"Tagesschau" sei in ihrer 50-jährigen Geschichte zum "Nachrichten-Flaggschiff" geworden, urteilte die Jury. Chefredakteur Bernhard Wabnitz nahm den Preis stellvertretend für die Redaktion entgegen.

Die Moderatorin Maybritt Illner erhielt einen Panther für ihre ZDF-Talkrunde "Berlin Mitte", in der sie, so die Begründung, "das wirkliche Gespräch und damit Informationsgewinn" suche. Die Autoren André Zalbertus und Peter Kloeppel wurden für ihre RTL-Dokumentationsreihe "Kanzler, Krisen, Koalitionen" geehrt.

Weitere Preise gingen unter anderem an Götz George und Klaus J. Behrend (für den WDR-Fernsehfilm "Mein Vater"), an Anke Engelke und Olli Dittrich (für eine Episode aus der ZDF-Reihe "Bild Date") sowie an die Fernsehanwälte Rebecca Immanuel und Christoph M. Ohrt (in der Sat1-Serie "Edel und Starck").

"Qualität und Erfolg sollen kein Gegensatz sein", sagte Staatskanzleichef Erwin Huber. "Der Idealfall ist, wenn beides sich verbindet."

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