Bar Chichi:Münchner Mikrokosmos

Lesezeit: 2 min

Ausgefallene Cocktails und freundliches Personal - damit punktet das Chichi in der Rumfordstraße. (Foto: Catherina Hess)

Im Chichi ist der Name Programm: Verrückte Cocktails und erstklassige Weine werden dort mit Shows und Kabarett kombiniert. Dass dem Betreiber auch die benachbarte Tanzbar gehört, ist mehr als ein glücklicher Zufall.

Von Florian Fuchs

Dieser Text ist leider veraltet, die Bar gibt es nicht mehr.

Was im Chichi zuerst auffällt, ist nicht die gut sortierte Bar. Es sind nicht die teuren Ledermöbel und die halbnackten Frauen, die an die Wand gepinselt sind. Was im Chichi in der Rumfordstraße zuerst ins Auge sticht, ist das angenehm freundliche Personal, und das ist beileibe nicht in jeder Münchner Bar so. Es gibt ja die gelangweilten Barkeeper und Kellner, es gibt die lässigen, es gibt die viel zu gesprächigen und es gibt auch viel nettes Personal. Im neuen Chichi ist die Bedienung ohne Makel: nett und lässig, prompt, aber auch unaufgeregt - der Gast fühlt sich wohl.

Das ist auch deswegen bemerkenswert, weil man auf den ersten Blick gar nicht unbedingt damit rechnet. Chichi ist nicht nur der Name, Chichi ist auch Programm in der Bar, die Paradiso-Betreiber Jürgen Mair direkt neben seinem Club eröffnet hat. Der Laden ist hochpreisig und die Einrichtung soll das auch ausdrücken. So ein Konzept kann leicht mal schiefgehen und sich durch Hochnäsigkeit verzetteln, was auf die Stimmung schlägt. Das Chichi aber hat mit der Stimmung kein Problem.

Dine & Dance lautet das Konzept

Schick und gediegen - und mit halbnackten Frauen an der Wand - kommt das Chichi daher. (Foto: Catherina Hess)

Betreiber Jürgen Mair hat die Paradiso Tanzbar nebenan zu einem Fixpunkt im Münchner Nachtleben entwickelt. Mit dem Chichi hat er nun nicht einfach eine Bar eröffnet. Dine & Dance lautet das Konzept, es wird im Chichi regelmäßig Unterhaltung geben, Shows, Kabarett, Varieté. Gleich links neben dem Eingang hat der DJ seinen Platz, daneben ist eine kleine Bühne, dahinter wird an Tischen gegessen und getrunken.

Rechts vom Eingang ist das Chichi weniger Restaurant als Bar, mit langem Tresen und hohen Tischen. Sie haben hier "Freaky & sophisticated Cocktails" wie den Chichi Sour mit Woodford Reserve und Angostura Bitter (10,50 Euro), aber auch die Klassiker. Die Auswahl an Weinen ist sehr groß, wer richtig was zu feiern hat und sonst nicht weiß, wohin mit seinem Geld, findet beim Champagner auch einen Dom Perignon Vintage Rosé (1,5 Liter für 1200 Euro). Damit ist klar: Die klassische Studentenbar will das Chichi nicht sein. Der Durchschnitt der Besucher hat den Master bereits abgeschlossen.

Affektiert ist das Flair trotzdem nicht. Das Chichi hat am Wochenende bis 5 Uhr morgens geöffnet, in Kombination mit dem Paradiso hat Mair einen nächtlichen Münchner Mikrokosmos geschaffen. Hier gibt es alles auf kleinem Fleck, und das die ganze Nacht lang: gehobene Küche, Cocktails, Show und Tanz.

© SZ vom 28.11.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: