Wetteraufzeichnung nicht als technokratischer Akt, sondern als literarische Form: Hans Jürgen von der Wense hat sich an dieser "Fantastik der reinen Tatsache" jahrzehntelang geübt - Aufbrauch ins Wetter stellt sein Œuvre vor (SWR 2, Montag, 22.03 Uhr). Wenn man so will, ist auch Israel eine Fantastik der reinen Tatsachen: Ein Land, ein Staat, eine Idee? ist die Fragestellung in Thomas Meyers Nachtstudio-Essay (Bayern 2, Dienstag, 22.05 Uhr). Und wie ist das erst, wenn man in einer Raumkapsel durchs All schwebt, mit den Fakten und den Träumen? Stephan Krass und Ulrike Haage machen in The Moon Tapes die Erde zum Klangkörper, vom Universum aus hörbar (WDR 3, Mittwoch, 19.04 Uhr). Alles andere als handfest ist schließlich auch der Börsenhandel, Gewissheiten sind das eine, Spekulationen das andere. Das Hörspiel A Young Man's Guide to Late Capitalism handelt von solch einer Zockerei und dem Versuch, trotzdem lieber noch an ein paar valide Daten zu gelangen (NDR Kultur, Mittwoch, 20 Uhr).
Auf seine Weise eine Absurdität ist auch das Feature Hühner - eine stereophone Dokumentation von 1967. Es war die erste deutsche Dokumentarsendung in Stereo, nominiert für den Prix Italia, von ausländischen Sender nachinszeniert. Und es geht ums Ei, so als ginge es um die Wurst (MDR Kultur und Kulturradio RBB, Mittwoch, 22 Uhr). Tierisch geht es auch zu in Dietmar Daths und Mareike Maages Antilopenverlobung (Kulturradio RBB, Freitag, 22.04 Uhr). Den Wandel von Greenpeace von der Protestbewegung zum Ökokonzern beschreibt Heribert Hoven (WDR 5, Dienstag, 11.05 Uhr). "Ein Hörspiel für Peter Weiss" nennt Karl Bruckmaier sein Stück Jedenfalls Krähen über die Malerei des Schriftstellers (Bayern 2, Freitag, 21.05 Uhr). Ein gruseliger Klassiker, eines der wichtigsten Nachkriegshörspiele: Ilse Aichingers Knöpfe (SWR 2, Dienstag, 18.20 Uhr).