Gewalt, die wir ausüben, der wir ausgesetzt sind, die wir dulden - je nach Position und Perspektive: Davon handeln die Theaterarbeiten von Milo Rau, die immer wieder auch als Hörspiele den Weg ins Radio finden. Mitleid ist eine Auseinandersetzung mit der Betroffenheit angesichts des menschlichen Elends im Mittelmeer, in Syrien ... (WDR 5, Sonntag, 17.05 Uhr). Als eine Wiedergängerin des Propheten läuft Jona in Lothar Trolles Hörspiel durch ihre Stadt; sie weiß in dieser Überschreibung der biblischen Geschichte, was Menschen einander antun können - aber was zählt schon der Prophet im eigenen Land (SWR 2, Sonntag, 18.20 Uhr)? Ein alter Mann indessen spricht in Rainald Goetz' Katarakt, er versetzt jegliche Kommunikation in einen Schwebezustand (DKultur, Sonntag, 18.30 Uhr). Misstrauen herrscht in dem fiktiven schottischen Dorf Coldhaven wegen eines nicht aufgeklärten Mordes. John Burnside erzählt in seinem Hörspiel, wie die Bewohner um Sprachregelungen ringen (SWR 2, Donnerstag, 22.03 Uhr).
Besänftigende Abfolge ist ein Abgesang Norbert Jochums auf den Flaneur (HR 2, Sonntag, 14.05 Uhr). Fritz J. Raddatz war ein solcher, Dichter und Dandy porträtiert den Kritiker und Intellektuellen (Kulturradio RBB, Sonntag, 14.04 Uhr). Klaus Ramm wiederum stellt den Autor Helmut Heißenbüttel als Rezensenten vor: Die Welt im Wort entdecken (Bayern 2, Freitag, 21.05 Uhr). An den Neonrä ndern der Zeit schließlich verortet Thomas David sein Porträt des Schriftstellers Don DeLillo zu dessen 80. Geburtstag (WDR 3, Samstag, 12.04 Uhr).
Eine NS-Geschichte des Stadttheaters legen Regine Dura, Hans-Werner Kroesinger und Dietrich Brants vor in ihrem Feature Das Feierabendwerk des ganzen Volkes (SWR 2, Sonntag, 14.05 Uhr). Die Preisträgerwerke vom Leipziger Hörspielsommer 2016 sendet MDR Kultur (Montag, 22 Uhr).