ARD-Chefs:Amtsverzicht

Helmut Reitze, Intendant des Hessischen Rundfunk, will 2016 zurücktreten - aus gesundheitlichen Gründen: Seine Energie reiche nicht mehr. Bis ein Nachfolger gefunden ist, will er aber im Amt bleiben.

Der Intendant des Hessischen Rundfunks, Helmut Reitze, hat überraschend seinen Rücktritt für das kommende Jahr angekündigt. Wie die Sendeanstalt am Freitag bekannt gab, soll er sein Amt noch fortführen, bis der Rundfunkrat über die Nachfolge entschieden hat. Reitze, 63, gab gesundheitliche Gründe für seine Entscheidung an. "Seit einiger Zeit spüre ich, dass meine Energie nicht mehr ausreicht, um mit voller Kraft mein Amt als Intendant auszufüllen. Der Hessische Rundfunk braucht aber einen Intendanten, der sich den Herausforderungen der nächsten Jahre zu 100 Prozent stellen kann", wird der HR-Chef in einer Mitteilung seines Senders zitiert.

Der Journalist und promovierte Politikwissenschaftler Reitze, der in den Achtzigern auch einige Jahre lang beim ZDF vor der Kamera stand, ist seit 2003 HR-Intendant. 2013 war er vorzeitig wiedergewählt worden, er sollte dem Sender eigentlich bis 2020 vorstehen. Unter Führung des "Mannes mit der Fliege", wie er genannt wird, durchlief der HR einen harten Sparkurs. Der Webauftritt wurde erneuert und ein Fokus auf regionale Inhalte gesetzt. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats Armin Clauss drückte sein Bedauern über den Rücktritt aus: "Der Verwaltungsrat wird mit ihm einen verlässlichen Partner verlieren", sagte er.

© SZ vom 14.11.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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