Vor allem zwei Warnungen sind es, die zum Ratgeber-Repertoire jeder Feuerwehr gehören: "Rauchen Sie niemals im Bett!" und: "Werfen Sie keine brennende Zigarette in den Papierkorb oder Abfalleimer!"
Doch weil die meisten Menschen gute Hinweise besonders gerne ignorieren, verlieren jedes Jahr in Europa Tausende ihr Leben, weil eine von ihnen angezündete Zigarette ohne Aufsicht weiterkokelte und Betten, Papierkörbe, manchmal auch ganze Wälder in Brand gesteckt hat.
Zwei Ringe aus Zellulose
Findige Unternehmer haben den "selbstlöschenden Papierkorb"und den "selbstlöschenden Aschenbecher" erfunden. Nur auf die naheliegendste Lösung - die selbstlöschende Zigarette - muss man in Europa immer noch etwas warten. Anders als in den USA und in Kanada, wo der Do-it-yourself-Brandschutz bereits vor einigen Jahren eingeführt wurde, ohne dass die Zigarettenindustrie damit irgendein technisches Problem gehabt hätte.
Spätestens in drei Jahren aber sollen auch hierzulande nur noch Zigaretten, verkauft werden dürfen, die sich in kürzester Zeit selbst auslöschen, wenn nicht daran gezogen wird. EU-Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva hat ihr Versprechen vom vergangenen Jahr wahrgemacht und das Europäische Komitee für Normung (CEN) beauftragt, die neuen Sicherheitsvorkehrungen auszuarbeiten.
Künftig sollen auf jede Zigarette zwei Ringe aus Zellulose oder Alginat aufgespritzt werden. Man kann diese Ringe weder fühlen noch schmecken.
Doch der unsichtbare Brandschutz soll die Glut innerhalb von Sekunden oder höchstens wenigen Minuten ersticken, wenn nicht an der Zigarette gezogen wird. Die Zeit bis zum Erlöschen hängt davon ab, wie weit die Glut von den Ringen entfernt ist. Teurer sollen die feuersicheren Glimmstängel nicht werden. Kuneva rechnet mit nur "minimalen zusätzlichen Kosten".
Als die Kommission vor einigen Jahren kindersichere Feuerzeuge für Europa auf den Weg brachte, empörten sich deutsche Politiker noch über "zu viel Bürokratie". Die selbstlöschende Zigarette dürfte es einfacher haben. In Brüssel hieß es jedenfalls, sowohl die Zigarettenindustrie als auch die EU-Mitgliedstaaten stünden hinter dem Projekt.