Was ein Mann wissen muss (4):Der gepflegte Mann

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Diesmal: Wie man unfallfrei eine Nassrasur übersteht, sorgenfaltenfrei ein Hemd bügelt und mit Würde eine Jeans trägt.

RASIEREN MIT DEM MESSER

In Deutschland nicht so verbreitet: die Nassrasur mit dem Rasiermesser. (Foto: Foto: dpa)

Die Rasur mit einem Messer ist in Osteuropa weiter verbreitet als in Mittel- und Westeuropa, wo heute die meisten Männer ihre Rasur mit Markengeräten vornehmen, die mit Schwingköpfen und mehreren Sicherheitsklingen ausgestattet sind. Auch Friseure rasieren, sofern sie das überhaupt noch tun, heute häufiger mit Rasierklingen als mit dem Messer. Das hat zum einen hygienische Gründe, zum anderen dauert die Messerrasur länger und ist komplizierter; auch die Verletzungsgefahr ist größer. Die Messerrasur hat jedoch den Vorteil, bei richtiger Technik gründlicher zu sein. Sie können sich damit besonders tief ausrasieren. Barthaare haben einen dickeren Schaft und sind starrer als das Kopfhaar. Das Messer greift sie tief, so dass es länger dauert, bis sie sichtbar nachwachsen.

Gut geschäumt Beginnen Sie die Prozedur, indem Sie die Haut aufweichen. Tragen Sie dafür eine Prä-Rasur-Gesichtscreme auf, nehmen Sie ein heißes Bad oder eine Dusche oder legen Sie eine Kompresse auf, also ein heißes Handtuch. Es genügt jedoch nicht, nur die Haut für die Rasur vorzubereiten. Ist die Haut zu nass, wird sie runzlig, und es ist schwieriger, runzlige Haut zu rasieren als glatte. Vor allem muss auch das Barthaar weich werden. Dafür wird Rasierschaum benutzt. Barbiere folgen der Regel "Gut geschäumt ist halb rasiert".

Das Haar des Dachses Benutzen Sie zum Einschäumen kein Gel, denn Gel enthält Schadstoffe. Besser ist Rasierseife. Tubenrasierseife hat dabei keinen funktionalen Nachteil gegenüber der Blockseife; diese wird jedoch aus nostalgischen, Gewohnheits- oder, bei Friseuren, auch aus Showgründen noch benutzt. Schneiden Sie kleine Bröckchen von der Seife ab, und schäumen Sie diese mit dem Rasierpinsel auf. Sparen Sie dabei nicht an Wasser. Geeignet sind Dachshaarpinsel aus echtem Dachshaar. Tierschützer hören das nicht gern, aber andere Pinsel taugen nichts. Schäumen Sie sich dann mit dem Pinsel intensiv ein. Wenn Sie eine Tubenseife benutzen, geben Sie sie an drei Gesichtsstellen in Klecksform auf und schäumen Sie das Gesicht von diesen Stellen aus mit dem Pinsel ein. Wichtig ist, den Schaum gut einzumassieren, denn dann wird das Barthaar besonders weich. Tun Sie das nicht, werden Sie beim Rasieren unter Umständen ein Zupfen verspüren, dem Gefühl vergleichbar, das die Rasur mit einer stumpfen Klinge auslöst.

Eine Frage des Winkels Nehmen Sie dann das Rasiermesser, klappen Sie es auf, und halten Sie es mit Daumen und drei Fingern so, dass die geöffnete Schale vom Gesicht weg weist. Rasiermesser haben nur auf einer Seite eine Schneide. Beginnen Sie mit den glatten Gesichtszonen. Straffen Sie mit der Hand, mit der Sie nicht das Messer halten, die Haut. Nicht nur zu Beginn, sondern die gesamte Rasur hindurch sind Sie beidhändig tätig. Mit einer Hand rasieren Sie, mit der anderen straffen Sie die Haut - die Haut muss immer unter Spannung sein; wenn Sie Falten haben, müssen Sie diese herausziehen. Jüngere Männer tun sich daher bei der Messerrasur im Prinzip leichter, ältere sind allerdings häufig erfahrener, was ein großer Vorteil sein kann: Denn diese Rasur erfordert Übung. Elementar ist die richtige Winkelstellung, die Sie trainieren müssen.

Ein Bart ist keine Zwiebel Bewegen Sie das Messer in einem Winkel von etwa 30 Grad zunächst mit dem Bartstrich. Wichtig: Ein Bart ist keine Zwiebel - rasieren Sie sich also nicht, wie Sie eine Zwiebel schneiden, nämlich schneidend, sondern schaben Sie! Die Verletzungsgefahr ist ansonsten außerordentlich groß. Führen Sie das Messer zu flach, reißen Sie an den Bartstoppeln, statt sie zu rasieren. Führen Sie es zu steil, schneiden Sie sich in die Haut. An Ecken, Grübchen und Oberlippe müssen Sie das Messer allerdings ein wenig steiler halten. Nach vier bis fünf Rasuren mit dem Messer kennen Sie Ihre Haut; Sie wissen um Hauterhebungen und kleine Warzen, die Sie vorsichtig behandeln, in einem anderen Winkel rasieren oder vollständig umschiffen sollten, um sie nicht aufzureißen.

20 bis 30 Minuten Eine Rasur besteht aus zwei Durchgängen, einem mit dem Bartstrich und einem zweiten gegen den Bartstrich. Nur so wird die Rasur wirklich tief und gründlich. Nach dem zweiten Durchgang ist die Haut gereizt. Alkoholhaltige Gesichtswasser trocknen sie aus, zudem brennen sie auf der Haut. Benutzen Sie lieber ein adstringierendes Gesichtswasser, das entzündungshemmend wirkt und dafür sorgt, dass sich die Haut wieder schließt. Direkt im Anschluss bietet es sich an, eine fetthaltige Tagescreme aufzutragen, um den Säureschutzmantel der Haut wiederherzustellen. Die gesamte Prozedur kann, falls Ihr Bartwuchs ausgeprägt ist oder Sie Anfänger sind, 20 bis 30 Minuten dauern.

Lesen Sie weiter, wie man Nasen- und Ohrenhaare ohne Verletzungen entfernt ...

NASEN- UND OHRENHAARE ENTFERNEN

So kann man es natürlich auch machen: einfach mit zwei Fingern auszupfen ... (Foto: Foto: dpa)

Nasen- und Ohrenhaare sind unansehnlich und wachsen leider im Alter immer schneller und dichter. Die Behaarung im Inneren der Nase hat eine wichtige Funktion bei der Reinigung verschmutzter Luft - sie filtert Schmutzpartikel auf dem Weg zur Lunge. Nasenhaare sollten also stets nur geschnitten (mit einer Rundkopf-Schere oder dem elektrischen Nasenhaarschneider) und nie ausgerupft werden, auch, weil die Verletzung der Nasenhaarwurzeln, der Follikel, zu schmerzhaften Furunkeln im Nasenvorhof führen kann.

Ohrenhaare werden besonders gründlich bei einem Besuch eines türkischen oder arabischen Barbiers entfernt. Er taucht einen von einer Pinzette gehaltenen Wattebausch in Alkohol, zündet ihn an und fackelt die Härchen damit ab.

Lesen Sie weiter, wie man zur richtigen Zeit die richtige Jeans trägt ...

JEANS TRAGEN

Das Tragen von Jeans unterliegt weniger strengen Regeln als das Tragen eines Anzugs. Jeans strahlen Lässigkeit aus. Anfangs waren sie eine Arbeitermode - der Name stammt wohl von der Hafenstadt Genua, da italienische Seeleute aus Genua simpel geschnittene Arbeitshosen aus schwerem Baumwoll-Twill trugen. Heute sind Jeans gesellschaftsfähig. Sie werden sogar bei Opernbesuchen getragen, was allerdings nicht von allen Besuchern als angemessen empfunden wird. Darüberhinaus gilt: Jeans ist nicht gleich Jeans.

Classic Wollen Sie eine Jeans im Büro tragen, greifen Sie eher zu einer klassischen Jeans. Classic ist der Sammelbegriff für jene Jeans, die in Schnitt, Farbgebung und Verzierung über die Jahre kaum verändert wurden. Farblich gängig ist die Denim-Jeans, eine klassische, dunkelblaue Hose. Der Begriff Denim weist auf die Herkunft dieses Stoffs aus der französischen Stadt Nîmes hin, die schon im 17. Jahrhundert ein Textilzentrum war: Der Stoff kam "de Nîmes" - aus Nîmes. Klassisch bei Jeans - allerdings wie Denim nicht nur bei Classic-Jeans üblich - ist auch das Five-pocket-System: Hinten zwei so genannte Patchpockets, vorne zwei im Eingriff halbrund geschnittene Taschen und in der rechten vorderen Hosentasche eine kleine Uhrentasche - macht fünf Taschen, die klassische Jeanszahl. Classic-Jeans sind heute häufig gerade geschnitten. Sowohl der Boot-Cut - also Schlaghosenschnitt - als auch die Karottenform sind aus der Mode gekommen. Classic-Hosen sind, im Händlerjargon, clean. Sie haben also keine Verzierungen wie Abwetzungen, Fransen und aufgenähte Muster und keine besonderen Waschungen. Sie sind büro- und kirchgangs- und eventuell, je nach persönlichem Empfinden, sogar operntauglich. Classic- Jeans sind zudem höher geschnitten als viele modische Jeansmodelle, die häufiger etwas tiefer sitzen - sogenannte Fashion-Jeans.

Fashion Fashion-Jeans haben besondere, zum Teil extravagante Waschungen, Färbungen und Verzierungen. Häufig sehen Fashion-Jeans gebraucht aus - im Jeans-Jargon: authentisch. Der Stoff wird, um authentisch zu wirken, schon während der Hosenproduktion so bearbeitet, dass die Hose bereits beim ersten Tragen den Eindruck von Gebrauchtheit macht. Jedes Accessoire und jede optische Finesse kann mit jeder anderen kombiniert werden, etwa Stitching, destroyed Jeans, Nieten, ausgefranste Hosentaschen, Reißverschlüsse an den Taschen oder Vintagewaschungen.

Stitching sind Stickereien. Destroyed, also zerstört, ist eine Jeans, wenn sie bereits mit Rissen und Löchern gekauft wird. Es gibt immer wieder Menschen, die sich darüber wundern, warum man das tut. Fakt ist, dass Jeans eine eher anti-elitäre Aura haben, die heute, da die Jeans an sich kein zwangsläufig unkonventionelles Kleidungsstück ist, durch Risse und Löcher betont wird. Mit einer Jeans in die Oper zu gehen, hat keinen symbolischen Wert. Mit einer zerrissenen Jeans in die Oper zu gehen durchaus. Vintagewaschungen sorgen dafür, dass eine Jeans gebraucht aussieht. Die Jeans werden nach Fertigstellung von den Herstellern zum Beispiel an bestimmten Stellen gefaltet, bevor sie gewaschen werden, so dass sich Hosenfalten, zum Beispiel am hinteren Kniebereich oder an der Hüfte, auch farblich abzeichnen. Denn an den gefalteten Stellen wird die Farbe nicht herausgewaschen. Die Falten heißen auch Buffys.

Lifestyle Bei Lifestyle-Jeans handelt es sich um die Modelle bestimmter Marken, die aufwendig handgefertigt sind und nicht aussehen wie Stangenware. Die Bleichungen und Verzierungen, auch die Schnitte und weitere Details wie Nieten, sind dabei besonders ausgefallen und modisch. Ausgebleichte oder verzierte Jeans sind in mancher Nobeldiskothek gern gesehen und kein Grund, einen Gast abzuweisen, sondern eher ein Grund, ihn hereinzulassen, da er Modebewusstsein beweist. Ältere Männer tragen Lifestyle-Jeans weniger häufig als jüngere, wobei Alter hier weniger als biologische denn als geistige Kategorie verstanden werden muss. Wenn Sie sich jung fühlen, können Sie durchaus auch Lifestyle- und Fashion-Jeans für sich entdecken. In einem sachlichen Beruf - wenn Sie beispielsweise Verwaltungsaufgaben haben, in einer Bank oder bei einer Versicherung arbeiten - fallen Sie mit Lifestyle-Jeans jedoch auf.

Solidarität Auch die Baggyhosen - als Sonderfall der Fashionund Lifestyle-Jeans - sind nicht jedermann zu empfehlen. Es handelt sich um weite, sackartig wirkende Kleidungsstücke, die vor allem von Jugendlichen getragen werden, die im Hip-Hop-Milieu verkehren. Sie entwickelten sich als Hosen der Hip-Hopper, die anfangs alle dunkelhäutig waren, bevor Hip-Hop von den schwarzen Vierteln der USA aus um die Welt ging. Mit den Baggyhosen sollte Solidarität mit afroamerikanischen Gefängnisinsassen ausgedrückt werden, die im Gefängnis keine Gürtel tragen dürfen - deren Hosen rutschen daher auch.

Lesen Sie weiter, wie man ein Hemd bügelt ...

EIN HEMD BÜGELN

Ein Hemd zu bügeln ist viel einfacher, als Nichtbügler glauben. Man muss nur die Reihenfolge und ein paar winzige Regeln beachten, dann geht wirklich alles glatt. Die Profibügler unter den Männern sind Barmänner und Kellner in guten Restaurants oder Bars. Die meisten von ihnen bügeln tatsächlich selbst. Da sie allabendlich ein frisches Hemd tragen, bedeutet das, dass sie nach 25 Berufsjahren rund 7500-mal ein Hemd gebügelt haben. Die meisten dieser Männer haben daher einen festen Plan.

Kragen zuerst Beginnen Sie immer mit dem Kragen. Bügeln Sie zuerst die Rückseite des Kragens, dann die Vorderseite, die später umgeschlagen wird. Beide Male von der Spitze, also dem Kragenrand, zur Mitte hin bügeln, denn sonst wird der Kragen wellig. Die Kragenstäbchen sollten schon vor dem Waschen entfernt worden sein. Oft brechen sie in der Waschmaschine oder gehen beim Bügeln kaputt. Sollte das passiert sein, hilft der Kurzwarenhandel. Dort sind Ersatzstäbchen erhältlich - es gibt sie durchsichtig und in weiß.

Falte oder luftige Form Nun zu den Ärmeln. Sie werden der Länge nach auf dem Brett ausgelegt und vom Hemd zu den Manschetten hin erst mit der Hand glatt gestrichen und dann mit dem Eisen gebügelt. Ihre Naht verläuft unter dem Arm, von der Achselhöhle aus. Die obere Seite (ohne Naht) kann mit dem Bügeleisen geglättet werden. Das ist reine Geschmackssache. Einige sagen, diese Bügelfalte sei (ähnlich wie die Bügelfalte in einer Anzughose) so scharf zu ziehen, dass man sich daran schneiden müsste. Andere wieder verzichten auf das Bügeln einer Kante, um dem Ärmel eine luftige Form zu erlauben. Nach den Ärmeln werden die Manschetten geglättet, wiederum erst von innen, dann von außen. Wie beim Kragen gilt: Der Seite, die gesehen werden kann, muss mehr Sorgfalt gewidmet werden.

Bis an den Zwirn Weiter geht es mit Brust und Rücken. Dabei wird zuerst die Brust, also die Vorderseite des Hemdes auf das Brett aufgezogen, und zwar mit dem Teil, der die Knopfleiste aufweist. Ein gutes Bügeleisen hat zwischen der eigentlichen Bügelfläche und dem Plastikkörper rundum einen Spalt, der es erlaubt, die Knöpfe so darin zu versenken, dass direkt bis an den Zwirn gebügelt werden kann, der die Knöpfe hält.

Vier Etappen Dann wird das Hemd weiter gezogen, so dass die erste Hälfte des Rückens auf dem Brett liegt. Ein ideales Bügelbrett - das sollte schon beim Kauf bedacht werden - ist genau so groß, dass das gesamte Hemd in vier Etappen geglättet werden kann: also Brust rechter Teil mit Knopfleiste, dann Rücken rechter Teil, Rücken linker Teil und Brust linker Teil mit Knopflöchern. Ist die Knopflochleiste fertig gebügelt, ist das Hemd fast fertig.

Kalt in den Schrank Nur noch der Rückenteil zwischen den Schulterblättern wird gebügelt, der beim Glätten von Brust und Rücken zu kurz gekommen ist, weil er vom Eisen nicht erreicht werden konnte. Zum Schluss wird das Hemd auf einen Bügel - einen möglichst runden Holzbügel (die Blechbügel, die man aus der Reinigung kennt, zerbeulen die Form und sind vollkommen unbrauchbar) - aufgehängt und gelüftet. Noch ist es warm und darf auf keinen Fall sofort im Schrank verschwinden. Nur abgekühlt hält es die Glätte.

Lesen Sie weiter, wie man den Körper enthaart...

DEN KÖRPER ENTHAAREN

Neigt ein Mann zu sehr geringer Körperbehaarung und hätte gern mehr, dann hat er Pech gehabt (es sei denn, er will sich mit der Lächerlichkeit eines Brusttoupets bekleiden). Andersherum ist es besser. Männer, die gern weniger oder keine Haare am Körper hätten, können ihre Haare entfernen oder entfernen lassen. Beliebt sind, bei manchen Männern, das haarfreie Bein, die haarfreie Achsel, der haarfreie Rücken, der haarfreie Genitalbereich und das haarfreie Gesicht. Auch die Ganzkörperenthaarung ist möglich. Einige Formen der Enthaarung überlässt man besser Fachleuten. Diese unterscheiden zwischen Depilation und Epilation.

Depilation Bei der Depilation handelt es sich um eine nicht dauerhafte Haarentfernung, sprich: Man benutzt Schere und Rasierer. Zur Depilationzählt auch der Einsatz chemischer Mittel, zum Beispiel basischer Enthaarungscremes. Die Creme wird auf die zu enthaarende Körperstelle aufgetragen, wo sie nach einiger Zeit dergestalt wirkt, dass das Haar sich auflöst. Der Vorteil der Creme gegenüber der Rasur liegt darin, dass ihre Wirkung etwas länger anhält. Bei der Rasur wird lediglich das äußere Haar entfernt, es wächst sofort nach. Die in einer Enthaarungscreme enthaltenen Substanzen dagegen brechen die Proteine eines Haars auf. Der außerhalb der Haut gelegene Teil des Haars wird aufgelöst, der sichtbare Haarwuchs setzt erst nach einigen Tagen wieder ein. Die Haarwurzel wird davon nicht berührt. Die Verträglichkeit solcher Cremes ist hautabhängig, es kann zu allergischen Reaktionen kommen. Eine weitere Depilationsmethode ist die Entfernung von Körperhaaren durch Wachs. Hierbei wird ein Gemisch aus Bienenwachs und Harz in Form von Wachsstreifen auf die zu enthaarende Stelle aufgetragen, angepresst und dann ruckartig abgerissen. Am Wachsstreifen kleben dann Haare mit ihren Wurzeln. Diese Prozedur entfernt Haare großflächig für vier bis sechs Wochen, doch sie ist schmerzhaft und fördert zudem den Haarwuchs unter der Haut. Im Genitalbereich sollte diese Methode wirklich nicht angewendet werden.

Epilation Bei der Epilation handelt es sich um dauerhaftere oder gar dauerhafte Haarentfernung. Auch hier sind verschiedene Methoden zu unterscheiden, nämlich die Nadel- und die Laserepilation.

Nadelepilation Die Nadelepilation funktioniert mittels einer elektrischen Nadel. Intim-, Nasen-, Ohren- und Achselbereich sind von dieser Behandlung in der Regel ausgenommen. Der Epilator versucht, mit der Nadel in den Haarfollikel zu stechen. Die Idee: Strom und Hitze führen dazu, dass das Haarprotein verkocht wird. Das Haar wird allerdings nur dann dauerhaft entfernt, wenn es sich im Moment der Bearbeitung mit der heißen Nadel in der Wachstumsphase befindet. Prinzipiell sind mehrere Lebensphasen eines Haars zu unterscheiden: die Wachstumsphase, die Stillstandsphase, die Rückbildungsphase und der Haarausfall. Haare wachsen, hören auf zu wachsen, bilden sich zurück und fallen aus. Ein ewiges Wachsen und Ausfallen und Wiederwachsen und Wiederausfallen, das an mancher Körperregion (Schädel) früher oder später in einem Totalausfall enden kann, während man an anderen Stellen (Ohr, Nase) hormonell bedingt zunehmend mehr Haare hat, als einem lieb ist.

Laserepilation Bei der Laserbehandlung werden die Haare per Laserstrahl an der Wurzel entfernt. Der Schmerz, der dabei empfunden wird, entsteht durch die Hitze des Lasers. Da jedoch mit dem Laser auch ein Kühlspray geschossen wird, ist der Schmerz in der Regel verkraftbar. Die Technik hat Fortschritte gemacht, dennoch sind Laser bei weißen, grauen und blonden Haaren nicht sinnvoll einsetzbar.

Ein schöner Rücken Drei bis fünf Prozent der Menschen, die gern weniger Haare hätten, können mit keiner der genannten Methoden zufriedengestellt werden, da ihre Haare weiterwachsen. In diesem Fall empfiehlt es sich, seine Vorlieben zu ändern, und wer je an den Stränden des Südens einen richtig behaarten Männerrücken sah, der weiß, dass das so schlimm gar nicht aussieht. Wenn man es sich ein bisschen schönredet.

Die Texte sind dem Buch "Ein Mann. Ein Buch." von Eduard Augustin, Philipp von Keisenberg und Christian Zaschke entnommen. Erschienen bei Süddeutsche Zeitung Edition.

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