Ist das verführerisch: Der FC Bayern tritt in Aberdeen an. Die Wetterfrösche in Schottland melden "rather foggy", das Stadion heißt Pittodrie, was so viel bedeutet wie "Dungplatz" - eine Wiese, auf der Huftiere ihr Geschäft verrichten. Beste Voraussetzungen für einen tollen Fußballabend also, wenn es nicht gerade der 14. Februar wäre. Valentinstag.
Freilich hält man als Mann den Valentinstag für einen Subventionstag zugunsten der Blumen-, Pralinen- und Schmuckindustrie. Frauen dagegen sehen im Lexikon nach, entdecken irgendwo beim Begriff "Valentin" das Wort "Romantik" und finden, dass sich dieser Tag gefeiert gehört, als hätte der FC Bayern gerade die Champions League gewonnen.
Nun muss man sich überlegen, was wichtiger ist - und natürlich entscheidet man sich für das romantische Abendessen mit der Freundin oder Frau. Gründe gibt es genug. Hier sind die wichtigsten Argumente, die gegen den Fußball-Abend sprechen:
Ribéry spielt nicht, also wird es bestimmt ein mittelmäßiges Spiel. Lukas Podolski wird spielen. Es ist nur das Hinspiel. Man will nicht sehen, wie Luca Toni sich schmutzig macht. Die Partnerin wird es mit einem prickelnden Nachtisch danken, dass man verzichtet hat.
Also gibt es Trüffel statt Bockwurst, Rotwein statt alkoholfreiem Bier und einen Kellner statt Luca Toni. Macht gar nichts, denn es gibt noch einen wichtigeren Grund für den Verzicht aufs Hinspiel: Jetzt kann die Freundin nicht mehr motzen, dass man sich für 40 Euro eine Karte fürs Rückspiel gekauft hat und in zwei Wochen grölend und singend mit Kumpels in der Allianz-Arena sitzen wird.