Stilkritik: Madonna:Das stählerne Mädchen

Die Arme werden dünner, die Haare blonder, die Nase wird spitzer, die Jeansgröße kleiner. Hat sich toll gehalten, die Madonna.

Christian Mayer

Es gibt einen Typ Frau, der Männern ein wenig Angst macht. Das sind Frauen, die früher sinnlich und undiszipliniert waren, mit Ende 30 aber plötzlich hart werden. Früher haben sie nächtelang Wein gesoffen und auch mal einen triefenden Hamburger verdrückt; jetzt halten sie sich an Salat, Power-Joggen und fernöstliches Krafttraining.

Gegen den plastinierten Waschbrettbauch Iggy Pop und die eiserne Lady Madonna sieht Justin Timberlake echt alt aus. (Foto: Foto: AP)

Die Arme werden dünner, die Haare blonder, die Nase wird spitzer, die Jeansgröße kleiner. Diese Frauen sind absolut fett- und weitgehend cellulitefrei - Amazonen mit einem Handschlag und einem Lächeln aus Eisen.

So ein Modell ist Madonna, 49, die gemeinsam mit dem plastinierten Waschbrettbauch Iggy Pop gerade in die "Rock and Roll Hall of Fame" in New York aufgenommen wurde. Einige Leute werden sich sagen: Hat die sich toll gehalten, die Madonna, und der Iggy mit seinen 61! Respekt!

Madonna wird künftig gar nicht mehr altern, sie wird jedes Jahr sehniger, ein stählernes Girl ohne Verfallsdatum. Spätestens mit 100 wird sie so aussehen wie eine Mischung aus Iggy Pop, einer Giacometti-Figur und Leni Riefenstahl.

© SZ vom 13.03.2008 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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