Graffiti-Workshop:Die Sprayer-Senioren von Lissabon

Die jüngste ist 59, die älteste 90 Jahre alt: In der portugiesischen Hauptstadt gibt es einen Graffiti-Kurs für Senioren. Tipp der Leiterin: "Benutzt Spitznamen, damit euch die Polizei nicht findet."

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"Ich bemale nicht jeden Tag Wände, ich brauche den Mut, um es zu tun", zitiert der britische Guardian eine Sprayerin. Ein anderes, ganz praktisches Problem wiegt für sie allerdings noch schwerer: "Die Spraydosen sind so schwer, dass es besser ist, wenn ein Freund mir hilft, sie zu tragen."

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In vielen Ländern wäre die pensionierte Ärztin Luísa Cortesão wohl die älteste Straßenkünstlerin des Landes. Nicht so in Portugal: Bei den Graffiti-Oldies von Lissabon ist die 65-Jährige nur eine von vielen Sprayern.

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In Lissabon gibt es seit einigen Jahren einen Sprayer-Workshop für über 65-Jährige. Die jüngste der Teilnehmerinnen ist 59, die älteste 90 Jahre alt, die meisten sind um die 80 - so die 86-Jährige namens Ivonne.

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Der Workshop ist inzwischen so erfolgreich, dass er nun auch in anderen Ländern stattfinden soll: Geplant sind zunächst drei Kurse in São Paulo, Brasilien.

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Die Idee zu "Lata65" (Dose 65) stammt von Lara Seixo Rodrigues, 36. Die Architektin hatte gemeinsam mit Straßenkünstler Adrião Resende, 33 Jahre alt, 2011 in ihrer Heimstadt Covilha begonnen, Street Art zu unterrichten - und war erstaunt, wie interessiert vor allem ältere Menschen daran sind.

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Es gebe ein echtes Interesse an Street Art in dieser Altersgruppe, sagt Seixo Rodrigues. "Sie waren unsere Begleiter Tag und Nacht, und stellten viele Fragen, wie das geht und kommentierten unsere Bilder", zitiert sie der britische Guardian, der wie zahlreiche andere internationale Medien auch über die Graffiti-Oldies berichtet.

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Der zweitägige Kurs beginnt - abgestimmt auf die ältere Zielgruppe - ziemlich akademisch: Mit der Historie des Graffitis. Der wichtigste Ratschlag der Kursleiterin lautet jedoch: "Benutzt am besten einen Spitznamen, damit euch die Polizei nicht finden kann."

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Die Wände, an denen sich die Senioren während des Workshops künstlerisch versuchen, sind allerdings von der Stadt Lissabon gestellt - alles legal also ...

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Dunkle Kapuzen braucht es deshalb nicht bei der Arbeit - nur einen Mundschutz und Handschuhe. Aber man weiß ja nie, was die Zukunft bringt.

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