Sprachprobleme:"Mein Kind hat einen Sprachfehler"

Lesezeit: 1 min

Wenn Kinder die ersten Wörter sprechen, so tun sie das fast immer fehlerhaft. Bestimmte Laute wie "Sch" oder "Kr" oder "Dr" sind ganz besonders schwierig zu artikulieren, so dass sie am Anfang dementsprechend häufig falsch ausgesprochen werden.

Bis zum Alter von ungefähr vier bis fünf Jahren darf das Kind auch noch Probleme mit der Aussprache haben, insbesondere mit der des "S". Häufig kommt in diesem Alter auch eine Phase mit Stottern hinzu, wenn die Kinder etwas ganz aufgeregt erzählen wollen. Falls sich die Probleme jedoch nicht allmählich bis zum 5. Lebensjahr von selbst geben, ist es ratsam, in logopädische Behandlung zu gehen, da das Kind bis zum Eintritt in die Schule fehlerfrei sprechen können sollte.

Wenn Ihr Kind zum Beispiel Probleme hat, "Kr", "R" oder "Ch" auszusprechen, wenn es Probleme mit dem normalen Redefluss hat oder Sie bemerken, dass es einfach immer wieder auf bestimmte einfache Begriffe nicht kommt, dann sollten Sie in jedem Fall sofort geschultes Personal hinzuziehen (Logopäden, Kinderarzt).

In vielen Fällen ist es möglich, dass Sie bestimmte Übungen zu Hause mit Ihrem Kind selbst durchführen. Wenn Ihr Kind das "S" nicht aussprechen kann, weil es mit der Zunge gegen die Schneidezähne stößt, können Sie zum Beispiel mit ihm täglich "Gymnastik" zur Stärkung der Mundmuskulatur machen, indem Sie es vor dem Spiegel abwechselnd mit den Lippen verschiedene Buchstaben formen lassen. Fordern Sie Ihr Kind auf, mit der Zungenspitze die Lippen abzufahren und dann alle Punkte des Gaumens zu berühren. Das fördert die bewusste Wahrnehmung, wo sich die Zunge gerade befindet. Anschließend soll es abwechselnd die Zunge gegen die Schneidezähne drücken und dann wieder nach hinten einrollen.

Abschließend ist zu beachten, dass eine gezielte Sprachtherapie sinnlos ist, wenn das Kind sich gerade im Zahnwechsel von Milchzähnen zu den bleibenden Zähnen befindet. Besprechen Sie dann gemeinsam mit Ihrem Kinder oder Zahnarzt, ob es nicht einfach besser ist, zunächst einmal abzuwarten. Eventuell ist die Zahnstellung mit den neuen Zähnen völlig anders und so manches Sprachproblem hat sich so auch schon von alleine gelöst.

Dr. med. Ursula Keicher

© Quelle: www.medical-tribune.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: