Schlaumeierei:Darum sind auf Kirchtürmen oft Wetterhähne 

Wetterhähne passen sich der Richtung des Windes an und zeigen so, von wo er gerade weht. Das ist sehr praktisch - aber warum sitzt dort keine Wetterhenne oder gar ein Wetterfrosch?

Von Susan Kalmbach

Wetterhähne drehen sich mit dem Winde und zeigen so, woher er gerade weht. Praktisch, aber warum sitzt da keine Wetterhenne oder kein Wetterfrosch? Das kommt aus der Bibel. Dort hat der Hahn eine spezielle Rolle. Jesus sagt zu Petrus, einem seiner Jünger: "In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen." Der Kirchturmhahn zeigt also nicht nur die Windrichtung an, er erinnert die Gläubigen auch daran, dass sie mutig die Wahrheit sagen sollen. Außer Hähnen gibt es oft Kreuze auf Kirchtürmen, manchmal auch Schiffe oder Schwäne. Die einzig bekannte Henne aber sitzt auf einem Kirchturm bei Osnabrück. Das wollte Kaiser Karl der Große so, vor über 1200 Jahren. Die goldene Henne sollte weitere Kirchen ausbrüten.

© SZ vom 10.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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