Nach H5N1-Ausbruch in England:Vogelgrippe-Risiko auch für deutsches Geflügel hoch

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In Großbritannien ist das gefährliche H5N1-Virus nachgewiesen worden. Experten gehen davon aus, dass das Virus auch in Deutschland noch immer in Wildgeflügel vorkommt.

Marlies Michaelis

In England ist ein großer Geflügelbestand mit der gefährlichen und äußerst ansteckenden asiatischen Variante von H5N1 infiziert.

Puten auf einer englischen Farm werden gekeult. (Foto: Foto: dpa)

Das haben laut Angaben des britischen Umweltministeriums Schnelltests eines EU-Referenzlabors im südenglischen Weybridge ergeben.

Alle 160.000 Puten des Bestands würden vorsorglich getötet, so Peter Kendall vom britischen Bauernverband. Die Behörden haben bereits mit der Schlachtung begonnen. Laut Angaben der britischen Behörden besteht für die Bevölkerung keine Gefahr.

Um den Hof herum errichtete man eine drei Kilometer weite Sicherheitszone und eine zehn Kilometer weite Beobachtungszone.

Der Tod von 2600 Puten auf der Farm nahe Lowestoft in der Grafschaft Suffok hatte am vergangenen Donnerstag die britischen Gesundheitsbehörden alarmiert.

Die Risikoeinschätzung für deutsches Geflügel bleibe derweil unverändert hoch, sagte Elke Reinking, Sprecherin des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI).

Eine höhere Einstufung als die bisher bestehende gebe es nicht. Es sei davon auszugehen, dass das Virus immer noch in Wildgeflügel vorkomme.

Für ganz Deutschland gilt die Stallpflicht, nur mit einer Ausnahmegenehmigung dürfen die Tiere auch ins Freie.

Besonders gefährdet sind laut Angaben von Reinking Geflügelzuchten in der Nähe von Sammel- und Rastplätzen von Wasservögeln wie beispielsweise auf der Insel Rügen. Dort müssten die Tiere dann generell im Stall bleiben, so die Sprecherin des FLI.

Auch für den nun von H5N1 betroffenen Geflügelbestand habe die Stallpflicht gegolten, so Reinking. Es sein nun von besonderem Interesse, wie das Virus in den Stall gelangt sei.

Am 29. Januar war bereits in Ungarn das für den Menschen gefährliche Vogelgrippe-Virus H5N1 erstmals seit dem vergangenen Sommer wieder in Europa nachgewiesen worden.

Die mehr als 3000 Gänse in dem betroffenen Betrieb waren bereits vergangene Woche getötet worden. Weltweit starben seit 2003 mehr als 160 Menschen nach einer Infektion mit dem H5N1-Virus.

Quelle: www.medical-tribune.de/AFP

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