Kampagne gegen Magersucht:Kampf gegen die hausgemachte Krankheit

Mit seinen umstrittenen Benetton-Werbekampagnen schockte Fotograf Oliviero Toscani. Jetzt setzt er magersüchtige Frauen in Szene - für eine Kampagne im Namen der Mode.

Der durch seine umstrittenen Benetton-Werbekampagnen berühmt gewordene italienische Fotograf Oliviero Toscani sorgt mit Schockfotos zum Thema Magersucht erneut für Aufregung: Eine am Montag von der Zeitung La Repubblica auf zwei Seiten veröffentlichte Anzeige der italienischen Modemarke "No-l-ita" zeigt den völlig ausgemergelten nackten Körper eines magersüchtigen jungen Mädchens.

Das italienische Label "No-l-ita" zeigt mit dem Finger auf ein hausgemachtes Problem: Magersüchtige Frauen, die dem "Schönheitsideal" entsprechen wollten. (Foto: Foto: AFP)

Die von Toscani fotografierte Kampagne gegen Anorexie soll später mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums in den Städten auf Plakatwänden fortgesetzt werden.

"Seit Jahren schon interessiere ich mich für das Problem. Wer ist für die Magersucht der Mädchen verantwortlich? Die Medien allgemein, das Fernsehen, die Mode. Umso interessanter ist es, dass ausgerechnet eine Modemarke das Problem begreift, es angeht und diese Kampagne unterstützt", sagte Toscani der italienischen Nachrichtenagentur Ansa.

Nach dem Hungertod eines Models hatten Regierung, Modeverbände und die Organisatoren der italienischen Modenschauen Ende vergangenen Jahres ein Manifest gegen Magersucht verfasst. Es verbietet unter anderem die Teilnahme von Models unter 16 Jahren an den italienischen Modeschauen und verlangt von allen Teilnehmerinnen ein ärztliches Attest, dass sie unter keiner Essstörung leiden. Auch auf der diesjährigen London Fashion Week galten erstmals diese Bestimmungen.

(AFP/sueddeutsche.de)

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