Judo, Taekwondo oder Karate?:Attacke!

Kampfsport wird bei Kindern immer beliebter. Denn es ist eine gute Kombination aus Krafttraining, Konzentration und Körpereinsatz. Doch welcher Stil passt zu mir? Eine Orientierungshilfe.

Von Silke Stuck

Fußball? Schwimmen? Kampfsport? Immer mehr Kinder sagen: Kampfsport. Denn es ist eine gute Kombination aus Krafttraining, Konzentration und Körpereinsatz. "Wenn man viel trainiert, wird man stärker. Und man kann einander auch wehtun, ohne dass es gleich bestraft wird", sagt Arthur, 12, Judoka aus München. Ganz anders als auf dem Schulhof, wo sofort Klassensprecher oder Lehrer dazwischengehen. "Am Ende tut es auch gar nicht so weh, weil wir auf weichen Matten üben."

Aikido

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(Foto: jh)

Aikido bedeutet in etwa "Sieg durch Frieden" und betrachtet sich selbst eher als Selbstverteidigung statt als Kampfsport. Hinter den fließenden, tänzerischen Bewegungen steckt die Idee, die Kraft des Gegners nutzen, um ihn selbst angriffsunfähig zu machen. Im Aikido wird viel Atemtechnik geübt. Zeichnungen: Jan Reiser

Jiu-Jitsu

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(Foto: jh)

Wie bitte? "Siegen durch nachgeben"? Ja, das ist eines der Hauptanliegen im Jiu-Jitsu. Es ist eine der ältesten asiatischen Kampfkünste und wurde einst für Wandermönche als Verteidigungstechnik entwickelt. Im Jiu-Jitsu werden keine Waffen benutzt. Schlagen und treten darf man nur, um einen Angriff abzuwehren.

Definition

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(Foto: jhz)

Kampfsport ist nicht gleich Kampfsport. Entscheidend sind die Unterschiede: Selbstverteidigung? Körperbetont oder nicht? Mit Schwert, Stock oder waffenlos?

Judo

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(Foto: jh)

Judo bedeutet "der sanfte Weg". Damit soll nicht nur die Art zu kämpfen beschrieben werden, sondern eine Lebenseinstellung. Judo entwickelte sich aus Jiu-Jitsu. Es beinhaltet weniger Stoß- und Tritttechniken, ist dafür wettkampfbetonter. Viel Wert wird von Anfang an auf Disziplin und Höflichkeit beim Kämpfen gelegt.

Karate

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(Foto: jh)

Diese Kampfkunst beschreibt sich selbst gern als "Kampf mit leeren Händen". Sie besteht aus vielen Serien mit schnellen Schlägen, Tritten und Stößen, die im Training immer wieder geübt werden. So soll beim Kämpfen irgendwann der Körper automatisch reagieren - ohne dass der Mensch lange nachdenkt.

Kung Fu

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(Foto: jh)

Schnell und stark wie ein Tiger, elegant und leicht wie ein Kranich - die Bewegungen des Kung-Fu, einer der ältesten Kampfsportarten Asiens, hat man sich von Tieren abgeguckt. Bevor man aber durch die Luft fliegt oder Krallen zeigt, lernt man, was es heißt, einen starken Stand zu haben. Dann kann einen nichts umhauen.

Taekwondo

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(Foto: jh)

Taekwondo ist die Verbindung von Tae (Tritt), Kwon (Faust) und Do (Geist). Es scheint Karate sehr zu ähneln, hat aber mehr Wendungen und Sprünge. Außerdem darf man auch mal kräftig zutreten. Gekämpft wird auf zwei Arten: als Formenlauf gegen unsichtbare Gegner und als Freikampf gegeneinander.

Capoeira

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(Foto: jh)

Capoeira kommt aus Brasilien. Von außen betrachtet ist es ein Tanz, eine Art Katz-und-Maus-Spiel von zwei Menschen. Die Kämpfer bewegen sich in Drehungen und akrobatischen Sprüngen. Capoeiristas sind kräftig, mutig und schnell. Zu den Kämpfen, die im Kreis stattfinden, wird brasilianische Musik gemacht.

Na, Lust?

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(Foto: jhz)

Viele Vereine bieten Kurse schon für Kinder ab 4 Jahren an. Und man muss nicht gleich einen neuen Anzug kaufen - bequeme Sportkleidung reicht, bis klar ist, ob es gefällt.

Natürlich geht es bei Karate, Judo & Co nicht ums Kloppen. Man wird auch nicht gleich zum Schläger. In vielen Kampfkünsten trainiert man eher das Gegenteil: Nämlich den Angriff eines anderen abzuwehren. Mit Selbstbehauptung und Disziplin. Mittlerweile gibt es unzählige Stile. Viele entstanden vor Hunderten Jahren in Asien. Die bekanntesten Kampfkünste sind Judo, Jiu-Jitsu, Karate, Kung-Fu und Taekwondo. Was sie voneinander unterscheidet, steht auf dieser Seite. Mit Kampfsport trainiert man nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Kampfsportler wissen, wie wichtig es ist, Regeln einzuhalten. Man übt, seine Kraft richtig und bewusst einzusetzen. Und lernt Respekt. In einigen Disziplinen werden auch Meditationstechniken angewandt, die dabei helfen können, sich im Alltag besser zu konzentrieren.

Zeichnung: Jan Reiser (Foto: jh)
© SZ vom 20.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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