Interview:Über Eleganz

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Zu ihren Kundinnen zählten Sophia Loren, Ava Gardner und Audrey Hepburn. Wanda Ferragamo steht einer der größten italienischen Modefirmen vor. Sie hält nicht viel von Handys, dafür aber von Eleganz.

Eckart Nickel

Palazzo Ferragamo, Florenz, an einem sehr heißen Sommertag im blauen Salon. Wanda Ferragamo betritt die Szene im perfekt sitzenden Kostüm, wenig Schmuck, sehr ausgesucht: Perlohrringe, eine Halskette. Sie zeigt auf die braunen Wildlederschuhe des Interviewers. "Ferragamo?", fragt sie leise. Als er verneint und dafür auf die blaue Vintage-Krawatte aus ihrem Haus deutet, lächelt sie und bestellt Weißwein beim alten, livrierten Kellner. Während sie spricht, blicken die kleinen wachen Augen wie die einer Eule über den Rand ihrer Hornbrille.

Mode hat ungeheure Macht - sagt Signora Ferragamo. (Foto: Foto: AFP)

SZ: Signora Ferragamo, wann sind Sie das letzte Mal der Eleganz begegnet?

Wanda Ferragamo: Ah, das war gestern Nacht. Der Direktor des Orchesters hatte mich eingeladen, man gab "L'Oro del Reno", wie heißt es gleich auf Deutsch?

SZ: Rheingold?

Ferragamo: Genau, Wagner. Zubin Mehta dirigierte, die Szenerie war spektakulär. Die Regie führten La Fura dels Baus.

SZ: Was genau war so elegant?

Ferragamo: Die Farben, die Musik, einfach alles: die Bewegungen auf der Bühne.

SZ: Wie wichtig ist die Art zu gehen für eine elegante Erscheinung?

Ferragamo: Oh, das ist nachgerade essentiell. Mode ist das eine, aber Eleganz ist etwas völlig anderes. Man muss sehr vorsichtig sein, denn die Mode führt uns meistens in die falsche Richtung.

SZ: Warum?

Ferragamo: Die Mode hat ungeheure Macht. Sehen Sie, wenn etwas plötzlich in Mode ist, will es jeder haben. Und alle glauben, wenn sie es nicht haben, gehören sie zum alten Eisen, zur Vergangenheit.

SZ: Was ist der Unterschied zur Eleganz?

Ferragamo: Eleganz ist Mode, die tragbar ist. Hübsch. Schmückend. Das kann auch einmal sehr modern aussehen. Aber immer leise.

SZ: Gehört Höflichkeit auch dazu?

Ferragamo: Gewiss, aber nicht an erster Stelle. Sehr wichtig ist eine gute Familie, eine schöne Stadt, die als Umgebung alle unsere Gedanken, ja, ästhetisch zu beschäftigen vermag. Natürlich reicht Äußerlichkeit nicht aus. Man muss im Inneren fühlen können, was das heißt, die Linearität des Schönen, die Einfachheit, angeborener Schick. Aber man kann auch viel später dazulernen.

SZ: Zum Beispiel?

Ferragamo: Wir hatten eine junge Frau, die fing bei uns an mit dem Ziel, irgendwann einmal Shop-Manager zu werden. Sie brachte von Natur aus viele Qualitäten mit, war wach, intelligent und freundlich. Allein: sie kleidete sich auf einem völlig anderen Niveau.

SZ: Das musste sich ändern?

Ferragamo: Gewiss. Nach sechs Monaten war sie rein äußerlich ein neuer Mensch. Wie war das möglich? Sie hatte die Begabung, die Umgebung in sich aufzunehmen, und den Wunsch, sich zu verbessern.

SZ: Das ästhetische Sein kann also auch das formale Bewusstsein bestimmen.

Ferragamo: Absolut. Und das ist sehr wichtig für uns, denn der Manager in einem Ferragamo-Shop trägt keine Uniform. Er kann zwar Ferragamo tragen, aber was er anzieht und wie er seine Garderobe kombiniert, bleibt ihm selbst überlassen.

SZ: Eleganz hat also etwas mit der Natur des Menschen zu tun, auf die Sie vertrauen.

Ferragamo: Mode lässt sich immer verändern mit den Elementen des persönlichen Stils, doch am Ergebnis wird man unweigerlich erkennen, ob jemand aus der Mode fällt oder nicht.

SZ: Gibt es eine Szene aus Ihrem Leben, die Ihnen unmittelbar vor Augen steht, wenn Sie das Wort ,,Eleganz'' aussprechen?

Ferragamo: Oh, das ist nicht einfach, es sind so viele.

SZ: Oder eine Person, an die Sie automatisch denken?

Ferragamo: Ohne Zweifel: Audrey Hepburn. Sie war eine solche Schönheit. Welch ein Leben. Wundervoll. Es gibt da diese berühmte Aufnahme meines Mannes mit ihr, das war vielleicht die Szene, nach der Sie mich fragten. Ich stand da und konnte sie beobachten, wie sie sprach, wie sie ihren Fuß zur Anprobe hob, wie sie lächelte. Das alles atmete eine so herausragende Schönheit, dass einem gar nichts anderes übrigblieb, als begeistert zu sein von ihr und ihrem Stil.

SZ: Ein Herz und eine Krone.

Ferragamo: Sie war eine Prinzessin, eine ungekrönte Königin. Erhaben. Wie übrigens auch, in einer ganz anderen Richtung, Jacqueline Kennedy. Sie hatte in Sachen Eleganz eine natürliche Autorität. Viele Kunden meines Mannes kamen direkt aus Paris, wo sie bei den großen Couturiers ihre Garderobe prêt-à-porter bestellt hatten, mit den Stoffproben nach Florenz, um die passenden Schuhe dazu anfertigen zu lassen. Übrigens auch aus Deutschland.

SZ: Aha, aus welcher Stadt?

Ferragamo: Aus Berlin! Und es kam nicht nur eine Dame. Es gab ein paar Berliner Ladys, die waren sehr sophisticated, hatten unglaublich guten Geschmack. Das war aber vor dem Krieg. Der hat dann alles angehalten, auch für uns.

SZ: In der Autobiographie Ihres Mannes gibt es diese schöne Szene, als er in seine Heimat zurückkehrt, Sie zum ersten Mal sieht und Ihnen am Beispiel Ihres Fußes die Kunst des Schuhmachens erklärt.

Ferragamo: Salvatore hat mein Leben von Grund auf verändert, er hat ein neues Kapitel im Buch meiner Existenz aufgeschlagen. Ich wusste wenig von Schuhen, rein gar nichts. Mein Mann begann seine Karriere in einer Zeit, als Schuhe für Damen sehr schmal sein mussten, mit unglaublich hohen Absätzen. Er setzte dem Schmerz, den diese Schuhe auslösten, seine Ideen von Balance und anatomischer Harmonie entgegen. Er befühlte meinen Fuß, und ich war begeistert von seinen talentierten Händen.

SZ: Er lernte Sie also zunächst durch seine Finger kennen.

Ferragamo: Nicht mich, meine Schuhgröße! Das war ja das Besondere, er konnte mit Händen sehen, hatte ein Augenmaß, das war ganz außerordentlich. Danach ließ er mir per Post und "mit dem größten Vergnügen" einige seiner Kreationen schicken.

SZ: Eilte ihm schon damals sein guter Name als Ruf voraus?

Ferragamo: Ja, er war schon sehr berühmt damals, und die Begeisterung, mit der er mich umwarb, ehrte mich zutiefst.

SZ: Der Schriftsteller Thomas Bernhard hat in einem seiner Bücher das Gehen mit dem Denken gleichgesetzt. Was bedeutet das für den dazugehörigen Schuh?

Ferragamo: Es ist nicht auszudenken, wie wichtig ein perfekter Schuh gerade für das geistige Wohlbefinden ist. Es ist eine Frage von Balance, Volumen und des Blutkreislaufes. Der Fuß ist ein Meisterwerk der göttlichen Architektur, wie Salvatore zu sagen pflegte. Und wir zerstören diese Schöpfung mit jedem Tag, an dem wir das falsche Schuhwerk tragen.

SZ: Der perfekte Schuh als Herausforderung.

Ferragamo: Das Geheimnis aller handwerklichen Kunst liegt darin, es besser zu machen als alle anderen. Dann erreicht man alles, was man will. Salvatore war besessen von dem Wunsch, den Fuß vollends zu begreifen, auch wissenschaftlich, um den passenden Schuh zu fertigen. Daher hat er ja in Amerika Anatomie studiert.

SZ: Seine Kundinnen dankten es ihm.

Ferragamo: Über die Maßen. Gestern telefonierte ich mit Prinzessin Maria Cristina Bourbon-Parma, die mich zur Priesterweihe ihres Sohnes einlud. Und ich sagte, welche Freude, Eure Hoheit, wir teilen so viele kostbare Momente. Als ihre Mutter, die Fürstin Anna, zu meinem Mann kam, um sich Schuhe fertigen zu lassen, konnte sie kaum auf eigenen Beinen stehen. Das lag am speziellen Wuchs ihrer Fußknochen, der eine Fortbewegung allein mit Hilfe des Gehstocks möglich machte.

SZ: Ein schmerzhaftes Leiden?

Ferragamo: Sehr schmerzhaft. Salvatore fühlte sich geehrt durch ihre Anwesenheit und schuf seinen Leisten für sie wie eine Skulptur: Er modellierte noch länger als sonst, hier und dort, nahm etwas weg und fügte es an einer anderen Stelle dazu. Als sie Wochen später zur Anprobe kam, geschah etwas ganz Außerordentliches: Sie zog das erste Paar an, ging dann vorsichtig ein paar Schritte auf und ab, um dann gleich darauf Salvatore zu umarmen.

SZ: Was war geschehen?

Ferragamo: Sie hatte die Gehstöcke einfach zur Seite geworfen und sagte: "Es ist kaum zu glauben, aber ich kann endlich normal gehen. Danke, Signor Ferragamo, danke, danke! Sie wissen gar nicht, was für eine Freude Sie mir hier bereiten." - Das nur um zu zeigen, wie viel Hingabe Ferragamo in einen Schuh investierte.

SZ: Ein Kunstwerk.

Ferragamo: Gewiss, aber eines, das nichts ist ohne die Form darunter, den Fuß. Ein wahrhaft perfekt sitzender Schuh umschließt die Fessel wie eine Skulptur.

SZ: Wie definiert sich Eleganz?

Ferragamo: Durch Harmonie. Sie vollendet jede Gestaltung. Sie verschafft uns das Gleichgewicht, das wir benötigen im Leben. Über 14000 Leisten stapeln sich in unserem Archiv, und an jedem einzelnen Exemplar lässt sich studieren, wie wichtig Harmonie ist.

SZ: Auch in der Mode?

Ferragamo: In der, die zurückkehren will: ja. Das ist wie mit dem goldenen Schnitt, den wir aus der Malerei kennen.

SZ: Das Haus Ferragamo zeichnet sich auch durch große kulturelle Aktivitäten aus, es gibt Kunst, ein Museum. Wie wichtig ist Kultur für die Eleganz?

Ferragamo: Wissen Sie, ich liebe dieses Wort wirklich sehr, Eleganz. Ich verstehe unter Eleganz alles, was schön ist. Etwas, das gut gemacht ist. Jemand, der sich gut zu benehmen weiß, wirkt gleich elegant. Ich wünschte, unsere Jugend würde mehr in diese Richtung lernen. Denn: Das Italien der Gegenwart ist leider alles andere als elegant. Niemand kümmert sich.

SZ: Woran liegt das?

Ferragamo: Wir sind dabei, unsere Tradition völlig zu verlieren, weil wir sie nicht genug achten. Eine gute Freundin aus Hongkong, sie ist sehr begabt, erzählte mir neulich am Telefon, dass sie gerade dabei ist, Asiaten im Auftrag der Regierung in Singapur die Philosophie und Kultur des alten Europa beizubringen. Chinesen, Inder, Koreaner, Taiwaner sitzen bei ihr im Seminar, um kultivierte Weltbürger zu werden. Da sollten die Europäer mal hinfahren, die meisten haben das verlernt.

SZ: Eine Asiatin, die aus Asiaten Europäer macht.

Ferragamo: Genau. Weil das irgendwann die besseren Europäer sein werden. Europa ist müde geworden, und wenn es denn aufwachen sollte, wird der Kontinent nicht mehr so sein, wie er einmal war.

SZ: Was soll man nur tun?

Ferragamo: Als mir in diesem Mai die Ehrendoktorwürde des Fashion Institute of Technology in der New York City Hall verliehen wurde, gab es auch Auszeichnungen für einige besonders begabte Studenten. Und wo kamen die besten her? Aus China, Korea, einige aus Indien, dazwischen auch ein paar Amerikaner. Und ich habe mir gesagt: Wenn ich nach Italien zurückkomme, schreibe ich ein Kommuniqué an alle mir bekannten Mütter: ,,Bitte, hört auf, eure Kinder so zu verwöhnen, weil sie es sonst nicht weiter bringen, als dereinst die Diener asiatischer Herren zu sein.''

SZ: Was heißt "verwöhnen"?

Ferragamo: Ich sage ja nicht, dass die jungen Leute sich nicht amüsieren sollen, sie können in die Parks fahren mit ihren Scootern, aber sie müssen lernen, dass sie eben nicht das Wichtigste auf der Welt sind.

SZ: Warum denken die das?

Ferragamo: Weil sie niemanden haben, der ihnen das Gegenteil beweist. Heute sind die Eltern vor allen Dingen eines: beschäftigt oder abwesend. Sie arbeiten zu viel, Tag und Nacht, und erziehen dabei zu wenig. Die Jungs sind vor allem von drei Dingen besessen: Motorroller, Mädchen, Nachtklub. Und Mobil, wie heißt es?

SZ: Mobiltelefon?

Ferragamo: Genau. Ständig sind sie am Telefonieren. Es ist alles zu viel. Und es ist nicht schön anzusehen. Wer ein Mobiltelefon hält, sieht nicht gut aus. Noch schlimmer sind nur die dicken Ohrklemmen oder der Draht um den Finger, in den Menschen sprechen, während sie um sich selbst tänzeln. Weil die Geste die anderen Menschen im Nu ausschließt. Das ist sehr unelegant. Aber bei Ihnen in Deutschland ist das sicher besser, da hat man mehr Disziplin.

SZ: Ich muss Sie leider enttäuschen, Signora Ferragamo, wir haben nur weniger Motorroller.

Ferragamo: Welche Regierung haben Sie?

SZ: Eine Große Koalition.

Ferragamo: Das ist gut, da werden die Parteien nicht so leicht größenwahnsinnig.

SZ: Hat die Abwesenheit von Eleganz etwas mit der Anwesenheit von Egoismus zu tun?

Ferragamo: Gewiss. Eleganz ist die Zurücknahme des Selbst zugunsten der Schönheit.

SZ: Sie sind Mutter von sechs Kindern, was war das Wichtigste, das Sie ihnen mit auf den Lebensweg gegeben haben?

Ferragamo: Nicht ich alleine, auch mein Mann! Er war ein wundervoller Erzieher. An erster Stelle: Respekt für andere Menschen. Dann Loyalität, Ehrlichkeit. Korrekt zu sein, zuvorkommend, höflich. Mit einem Wort: elegant.

SZ: Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?

Ferragamo: Gott sei Dank sehr! All die Ruhe und Kraft, mit der ich die Firma führen darf, verdanke ich der Tatsache, dass meine Kinder zu so angenehmen und guten Menschen herangewachsen sind. Florenz ist keine große Stadt, man verliert sich nicht so leicht wie in New York City.

SZ: Würden Sie sagen, dass mit der weiblichen Komponente, wie wir sie in Deutschland mit Angela Merkel haben, automatisch mehr Eleganz da ist?

Ferragamo: Frau Merkel ist ganz wundervoll, ich freue mich jedesmal, wenn ich wieder über sie lese. Eleganz gehört von jeher ganz natürlich zum Leben einer Frau. Männer verstehen unter dem Wort elegant zu schnell etwas Oberflächliches, Unmännliches. Aber das ist typisch.

SZ: Gibt es Männer, die bedingungsloser Eleganz etwas abgewinnen können?

Ferragamo: Die sie zu schätzen wissen. Als ich nach dem Tod meines Mannes unsere Fabrik zu erweitern hatte, musste ich den Preis für die anstehenden Bauarbeiten mit dem Konstrukteur verhandeln. Am Anfang sagte er: Nein. Nein, das können wir nicht machen, das reicht nicht. Am Ende des langen Gesprächs sagte er dann doch: Ja. Und fügte hinzu: Wenn an Ihrer Stelle ein Mann gestanden hätte, ich hätte sicher Nein gesagt. Aber da Sie mich so nett gefragt haben, mit Charme und Eleganz, habe ich mich gern geschlagen gegeben. Et voilà! Es ist sehr wichtig zu gewinnen.

SZ: Wie gewinnt man ein elegantes Leben?

Ferragamo: Durch Lesen. Eleganz ist nicht vom Geist zu trennen. Nach der Lektüre eines guten Buches ist man immer inspiriert und wiedererstarkt. Das brauchen wir dringend.

SZ: Was noch?

Ferragamo: Die Natur! Jeden Morgen, wenn ich von meiner Villa in Fiesole aus nach Florenz hineinfahre, bereue ich es. Fiesole: Das sind die Blumen, die Düfte, alles. Und wenn mich jemand dann in der Stadt wütend macht, sage ich nur: Sehen Sie, ich hätte nicht kommen sollen heute! Wo ist meine Freude hin, mein Leben? Aber es gibt auch gute Tage, und ich freue mich, wenn wir ein Problem lösen können.

SZ: Gibt es etwas Spezielles in der Mode von heute, das Sie gern ändern würden?

Ferragamo: Diesen Hang dazu, so gut wie gar nichts anzuhaben. Heute bin ich mit dem Wagen wieder an einer Gruppe von Mädchen vorbei gefahren, die waren fast nackt! Bäuche hier, Bäuche da. Gewiss, ein guter Bauch ist schön, aber Nacktheit überall?

SZ: Was halten Sie vom Internet?

Ferragamo: Das ist, ehrlich gesagt, etwas, das ich noch nicht ausprobiert habe. Mein Kopf ist so voll von so vielen Dingen, da brauche ich das gar nicht. Aber dafür hat man ja Enkel. Die können das alles.

SZ: Gibt es etwas in Ihrem Alltag, ein Ritual, ohne das Sie nicht leben könnten?

Ferragamo: Nach Hause zu kommen und alles in Ordnung vorzufinden, bis hin zum gedeckten Tisch. Ich habe eine Servierdame, die sich ganz besonders auf das Arrangieren von Blumen versteht. Auch wenn ich alleine in der Bibliothek esse, immer ist da ein neues Bouquet. Wenn ich die Auffahrt zum Haus nehme, eine bestimmte Kurve, und den Garten sehe, überkommt mich das Verlangen zu beten. Aus Dankbarkeit für so viel Schönheit und Glück.

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Wanda Ferragamo, 85, stammt aus Bonito, einem Dorf bei Neapel, wo sie mit 18 ihren späteren Mann Salvatore Ferragamo traf und sich dessen Passion aneignete, Schuhe feiner und leicher zu machen. Sie zog sechs Kinder groß, repräsentierte für das florierende Unternehmen, zu dessen Kundinnen Sophia Loren, Ava Gardner, Anna Magnani, Audrey Hepburn zählten. Als ihr Mann mit nur 62 Jahren starb, übernahmen die junge Witwe und die Kinder das Werk und erweiterten es zu einem internationalen Unternehmen, das neben Schuhen eine Damen- und Herrenkollektion samt Accessoires und Parfums anbietet. Für ihre erfolgreiche Arbeit im Familienuniversum ist die Seniorchefin vielfach ausgezeichnet worden.

© SZ vom 25./26.8.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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