Gefahren im Haushalt:Asthma aus der Dose

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Duft- oder Reinigungsmittel für den Hausgebrauch kommen häufig als Spray daher. Doch sie können das Asthma-Risiko deutlich erhöhen, zeigt eine aktuelle Studie.

Der Einsatz von Haushaltsreinigern zum Sprühen kann das Asthmarisiko deutlich erhöhen.

Gar nicht harmlos: Sprays im Haushalt. (Foto: Foto: iStock)

Das gilt ganz besonders für Produkte zum Säubern von Glas- und Möbeln, aber auch für Raumsprays, die den Geruch verbessern sollen, warnt der Bundesverband der Pneumologen (BdP) in Heidenheim (Baden-Württemberg).

Eine internationale Studie ergab, dass bei einem wöchentlichen Einsatz der Sprays das Risiko auf Atemwegsbeschwerden und Asthma-Symptome eineinhalb Mal so hoch ist wie bei der Nutzung anderer Reiniger. Wer vier Mal pro Woche sprüht, unterliegt sogar einem doppelt so hohen Risiko.

An der Studie mit 3500 Teilnehmern im Alter von 20 bis 44 Jahren aus zehn europäischen Ländern waren unter anderem Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität in München beteiligt.

Alle Studienteilnehmer waren zu Beginn der Untersuchung frei von Asthma und putzten regelmäßig ihren Haushalt selbst. Für die Studie wurden sie befragt, welche Art von Reinigungsmitteln sie im Haushalt einsetzten und wie oft.

Wie Michael Barczok vom BdP erklärt, wusste man bereits, dass Menschen, die professionell im Reinigungswesen tätig sind, ein erhöhtes Risiko für Asthma haben. "Dass aber auch Privatleute im eigenen Haushalt betroffen sein können - das ist eine neue Erkenntnis."

Bis zu 15 verschiedene Reinigungsprodukte kamen beim Hausputz der Studienteilnehmer regelmäßig zum Einsatz, und zwar entweder täglich, ein bis dreimal die Woche oder aber seltener - dabei in 42 Prozent der Fälle mindestens einmal in der Woche.

Wie die Experten feststellten, treten Atemwegsbeschwerden und asthmatische Symptome umso häufiger auf, je öfter die Reinigungsmittel benutzt werden und je mehr verschiedene Produkte zum Einsatz kommen.

"Hier zeichnet sich eine direkte Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen Sprayeinsatz und Asthmahäufigkeit ab", erklärt Barczok. "Die häufige Verwendung solcher Sprays muss daher als ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung eines Asthmas bronchiale im Erwachsenenalter angesehen werden."

Der Pneumologen-Verband rät, während des Einsatzes der Sprays möglichst nicht einzuatmen und anschließend gut zu lüften und den Raum zu verlassen. Noch besser sei es, innerhalb von Räumen ganz darauf zu verzichten und zum Beispiel Imprägniersprays für Schuhe ausschließlich vor dem Haus oder auf dem Balkon einzusetzen.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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