Gefährliche Bakterien:Jedes zehnte Hähnchen trägt Salmonellen

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Eine Untersuchung deutscher Hähnchen-Bestände durch das Bundesinstitut für Risikobewertung zeigt: Es empfiehlt sich, Geflügel zu braten.

Marlies Michaelis

Wer gerne gegrillte Hähnchen isst, dem droht keine Salmonellen-Gefahr.

Nicht nur Legehennen können von Salmonellen betroffen sein. (Foto: Foto: irisblende)

Aber bei schlecht gegartem Hähnchenfilet sieht das schon anders aus. Denn Hähnchen in deutschen Geflügelbeständen tragen häufiger Salmonellen in sich, als bisherige Untersuchungen ergeben hatten.

Waren für 2004 noch für neun Prozent aller untersuchten Hähnchen-Herden Salmonellenfälle aufgefallen, so ist diese Zahl seitdem erheblich gestiegen:

Die gestern veröffentlichte neue Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) fand in 18 Prozent aller untersuchten Bestände den gefährlichen Keim.

Dieser Anstieg sei der neuen Untersuchungsmethode geschuldet, so Jürgen Kundke, Sprecher des BfR.

Bisher habe man die Zahlen nur einigen Stichproben entnommen. Bei der neuen Untersuchung dagegen sei man erstmals repräsentativ vorgegangen, und habe die Herden nach Größe der Bestände und Bundesländern ausgewählt.

Diesen EU-konformen Kriterien entsprechend hatte das BfR zusammen mit Behörden der Länder 408 Herden ausgewählt und schließlich die Daten von 378 Herden mit rund 5000 Tieren ausgewertet.

Von den insgesamt 1900 untersuchten Proben waren zwölf Prozent positiv, betroffen waren 66 der 378 Herden.

Ganz überraschend war diese Steigerung gegenüber 2004 nicht: Schon im letzten Jahr waren die Zahlen einer Legehennen-Studie veröffentlicht worden, die mit denselben Methoden untersucht worden waren. Hier hatten die Wissenschaftler in 30 Prozent aller Herden die Bakterien entdeckt.

Grundsätzlich könnten alle Salmonellenarten auf den Menschen übertragen werden und Erkrankungen auslösen, teilte das BfR mit. Am häufigsten würden aber die Typen Enteritidis und Typhimerium beim Menschen nachgewiesen.

Salmonellen sind Bakterien, die bei Menschen vor allem Durchfälle verursachen, teilweise begleitet von Fieber und Erbrechen. Manchmal führen die Infektionen aber auch zu schwerwiegenderen Krankheiten.

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