Fulda:Salmonellen-Epidemie fordert achtes Todesopfer

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Im städtischen Klinikum der Stadt Fulda wurden mittlerweile insgesamt 211 Salmonellen-Erkrankungen registriert. Inzwischen ebbt die Welle neuer Infektionsfälle aber offenbar ab.

Eine 82-jährige Heimbewohnerin war am Mittwoch an den Folgen der Salmonellen und des gleichzeitig grasierenden Norovirus gestorben, teilte ein Sprecher des Klinikums Fulda mit. Am Donnerstag sei eine andere Heimbewohnerin verstorben - hier steht allerdings noch nicht fest, ob die bei der Frau festgestellte Salmonelleninfektion die Todesursache ist.

Klinikum Fulda: Die Großküche vorsorglich geschlossen (Foto: Foto: dpa)

Die Ursache der Infektion konnte nach Angaben des Klinikums noch nicht ermittelt werden. Eine Probe von 100 Lebensmitteln habe nichts Auffälliges ergeben.

Dem zuständigen Abteilungsleiter im Kreisgesundheitsamts zufolge sei die Zunahme der Erkrankungen kein Zeichen dafür, dass die Salmonellen-Erreger von Mensch zu Mensch übertragen worden seien. Damit die Infektion ausbreche, sei eine hohe Keimzahl erforderlich. Oft werde der ursprüngliche Auslöser einer solchen Epidemie nicht gefunden, sagte der Mediziner.

Insgesamt sind in Fulda 211 Personen an der Epidemie erkrankt, darunter 134 Patienten und 77 Mitarbeiter. Vier der Toten waren Bewohner des Seniorenheims, das vom Klinikum betrieben und mit dem Essen aus der dortigen Großküche versorgt wurde.

Befragungen sollen Ursache der Epidemie ans Licht bringen

Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Vorermittlungen eingeleitet. Um die Ursache der Epidemie zu finden, haben die Gesundheitsbehörden eine Befragung von Patienten und Mitarbeitern der Klinik eingeleitet.

Salmonellenerkrankungen treten vor allem bei geschwächten und älteren Patienten auf. Im Seniorenheim war bei infizierten Bewohnern eine Doppelinfektion mit dem Brechdurchfallerreger festgestellt worden.

Es gibt insgesamt rund 2000 verschiedene Arten von Salmonellen. Etwa 120 davon sind in der Lage, beim Menschen Infektionskrankheiten, so genannte Salmonellosen, hervorzurufen.

Die Infektion erfolgt fast immer durch den Verzehr verdorbener Lebensmittel, die meist mit mangelnder Hygiene in Verbindung stehen. Geflügel, rohes Fleisch, Speiseeis, Eier und daraus hergestellte Speisen wie Mayonese gelten als Hauptübertragungsquelle.

Zu den Symptomen einer Salmonellenerkrankung gehören meist Bauchschmerzen, Fieber, Durchfall und Erbrechen. Bei Säuglingen und Kleinkindern, alten und kranken Menschen sowie Schwangeren kann eine Infektion tödlich enden. Von den Todesfälllen in Fulda waren fast ausschließlich ältere Menschen betroffen.

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