Filmstart "Simpel":Wenn Erdbeeren komische Namen haben

Oft sind Menschen unsicher, wie sie mit Behinderten umgehen sollen. Der Film"Simpel", der jetzt neu im Kino läuft, zeigt, wie es ganz einfach geht.

Von Annkristin Engelbrecht

Simpel tanzt, lacht und entdeckt neue Kontinente im Wattenmeer. Und das alles in Unterhose und mit Monsieur HaseHase, seinem Kuscheltier. (Foto: Verleih)

Simpel ist 22, benimmt sich aber wie ein kleines Kind. Er kann laufen und sprechen, lebt aber in seiner eigenen Welt. Zum Beispiel entdeckt er mit seinem Kuscheltier Monsieur HaseHase neue Erdteile im Wattenmeer. Simpel ist geistig behindert. Er und sein Bruder Ben sind unzertrennlich. Ben tut alles dafür, dass Simpel nach dem Tod der Mutter nicht ins Heim muss. Sie begeben sich deswegen auf eine Reise zu ihrem Vater, der vor vielen Jahren abgehauen ist. Bei ihrem Abenteuer lernen sie Aria kennen. Sie ist sich nicht sicher, wie sie mit Simpel umgehen soll. Vor allem, weil er fast ihre ganze Wohnung abgefackelt hat. So geht es uns in Wahrheit auch oft, wenn wir behinderten Menschen begegnen. Um Simpel zu verstehen, muss Aria einfach selber wieder Kind sein: rumalbern, spielen und Karussell fahren. Die komplizierten Erwachsenen-Gedanken, Sorgen und Ängste abschalten. Sich selbst nicht so ernst nehmen. So taucht Aria in Simpels bunte Welt ein. Sie lernt, dass "Quasilorten" Erdbeeren sind (sein Lieblingsessen) und "pinkeln" "ponkeln" heißt. Und während man immer wieder zwischen lachen und weinen schwankt, zeigt der Film, dass das ganz simpel, also: einfach funktioniert - nicht nur mit Menschen, die anders sind als wir.

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