Ernährung:Verbotene Pestizide in Obst und Gemüse

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Äpfel, Kopfsalat, Rucola und Tomaten aus deutschem Anbau sind häufig mit illegalen Substanzen verschmutzt. Ganz schlecht schneiden auch spanische Paprika ab.

Marlies Michaelis

Insgesamt 84 Proben aus deutschem Anbau testete die Umweltorganisation Greenpeace auf Pestizid-Rückstände.

Eigentlich ist Obst und Gemüse ja gesund, aber ... (Foto: Foto: ddp)

Das Ergebnis: Ein Drittel der Früchtchen enthielten verbotene Substanzen. Ein Nachtest bei spanischen Paprika ermittelte auch bei diesen unzulässige Pestizide.

Die Testkäufer von Greenpeace kauften im November und Dezember des letzten Jahres 576 Proben von Obst und Gemüse ein, darunter 84 aus deutschem Anbau. Der anschließende Labor-Test fand in 24 der Proben aus Deutschland verbotene Substanzen. Tomaten aus Hessen waren sogar mit zehn illegalen Stoffen belastet.

Die nachgewiesenen Substanzen gelten teilweise als krebserregend oder als Nervengift, andere Substanzen stehen unter dem Verdacht, dass sie im Körper wie Hormone wirken.

Der in den hessischen Tomaten nachgewiesene Stoff Bifenthrin beispielsweise war laut Angaben von Greenpeace in Deutschland nie zugelassen und soll die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.

Gesundheitliche Risiken sieht das Untersuchungsamt Stuttgart (CUVA) auch bei einem Stoff, der in spanischen Paprika gefunden wurde. Der Wirkstoff Isofenphos-methyl gilt als neurotoxisch.

Das Amt hatte selber Ende letzten Jahres 15 Proben spanischer Paprika untersucht und war bei sechs dieser Proben auf entsprechende Rückstände gestoßen. Die Stuttgarter gehen davon aus, dass das Pflanzenschutzmittel ohne Zulassung von China nach Spanien gelangte und dort eingesetzt wurde.

Die Greenpeace-Tester untersuchten im Januar dieses Jahres 23 Proben der spanischen Paprika und fanden bei der Hälfte den toxischen Stoff.

Für den Verbraucher sind die belastenden Stoffe schwer auszumachen - manche Substanzen liegen auf der Oberfläche, doch sobald die Pestizide in die Pflanzen eindringen, werden sie dort weiter verteilt. Waschen mit lauwarmen Wasser könne die oberflächlich aufliegenden Substanzen zumindest reduzieren, rät das CUVA.

Quelle: www.medical-tribune.de

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