SZ: Herr Stehle, können Sie bitte mal diesen Moment beschreiben, als Sie den Fuchs unter demdicken Donaueis entdeckt haben?
Franz Stehle: Ich hab' den ja schon im Dezember gefunden, nur, da konnte man noch nicht auf dem Eis gehen. In der Nähe der Einbruchstelle sind warme Quellen, deswegen war das Eis da so dünn.
Wenn das nur der Fuchs gewusst hätte.
Tja. Anfang Januar war es mit 13 Zentimetern dann dick genug, um darauf zu gehen. Also bin ich hingegangen und habe den Fuchs herausgesägt.
Musste der Fuchs in den letzten Momenten seines Lebens leiden?
Nein, er ist eingebrochen und noch zwei Meter unter dem Eis langgeschwommen, weil er den Ausgang gesucht hat. Das Ertrinken ging danach ziemlich schnell.
Sie sind erfahrener Jäger. Passiert das häufiger, dass Tiere auf dem Eis einbrechen und einfrieren?
Nicht ständig, aber alle paar Jahre passiert das schon.
Gibt es Tierarten, die häufiger als Eisblock enden als andere?
Meiner Erfahrung nach passiert das Füchsen schon manchmal. Wildschweine habe ich in den vergangenen 40 Jahren schon drei, vier gefunden. Ein Reh dagegen erst ein einziges Mal - Rehe sind vorsichtiger.
Warum haben Sie den Fuchs überhaupt aus dem Eis herausgesägt?
Das hatte praktische Gründe. Im Frühjahr taut die Donau auf, und dann treibt er irgendwohin und erregt Aufsehen. So ist er weg.
Was passiert jetzt mit dem Fuchs?
Ich habe ihn zunächst auf meinem Hof ausgestellt - als Warnung, damit die Leute nicht aufs Eis gehen. Jetzt taut er langsam auf. Und dann kommt er zur Tierverwertung.
Sie haben also nicht daran gedacht, den Fuchs kühl zu stellen und zu behalten?
Nein, nicht wirklich.