Chronische Kinder-Krankheit:Auf der Spur des Asthma-Gens

Genveränderungen auf einem Abschnitt des Chromosoms 17 erhöhen das Asthma-Risiko von Kindern um 50 Prozent, berichtet ein internationales Forscher-Team.

Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) haben eine genetische Ursache für Asthma bei Kindern gefunden.

Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität in München untersuchten zusammen mit europäischen und US-Kollegen die DNA von insgesamt mehr als 2000 Kindern, wie die Hochschule mitteilte.

Sie analysierten winzige Genveränderungen. Bei diesen genetischen Mutationen ist jeweils nur ein einzelner Genbuchstabe an einer bestimmten Stelle des Erbguts verändert. Über 317.000 solcher Varianten haben die Forscher charakterisiert.

"Mehrere Genveränderungen auf einem Abschnitt des Chromosoms 17 erhöhen das Asthmarisiko um 50 Prozent", erklärte Michael Kabesch von der Uni München.

Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Genveränderungen auch die Bildung eines bisher unbekannten Proteins beeinflussen.

Die Forscher wollen nun herausfinden, welche Auswirkungen das Protein auf die Entstehung von Asthma hat. "Damit könnte ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem besseren Verständnis von Asthma und zu einer effektiveren, nachhaltigeren Therapie möglich sein", erklärte Kabesch.

Asthma ist eine der häufigsten chronischen Krankheiten bei Kindern. Etwa zehn Prozent aller Kinder in Deutschland leiden unter dieser entzündlichen Erkrankung der Atemwege. Sowohl Umwelteinflüsse als auch genetische Faktoren sind an der Entstehung von Asthma beteiligt. Die Ergebnisse der Studie werden in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht.

© Quelle: AFP/www.medical-tribune.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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