Bundesverbraucherministerium:"Keine Gefahr durch das Dioxin"

Lesezeit: 1 min

Da das belastete Guarkernmehl nur in geringen Mengen eingesetzt wird, besteht für die Verbraucher offenbar keine Gesundheitsgefahr.

In mehreren Bundesländern ist mit Dioxin verunreinigtes Guarkernmehl aus Indien gefunden worden. Nach Rheinland-Pfalz und Brandenburg meldeten auch Baden-Württemberg und Hessen entsprechende Importe.

Es könne nicht ganz ausgeschlossen werden, dass dieses als Verdickungsmittel genutzte Mehl aus den Samen der Guarbohne in Getränken, Suppen oder Joghurt an Endverbraucher gegangen ist, sagte Alexander Becht vom hessischen Verbraucherschutzministerium am Mittwoch in Wiesbaden.

Allerdings komme der als Emulgator E 412 gekennzeichnete Zusatz nur in einer Konzentration von 0,2 Prozent in Lebensmitteln vor. Der einmalige Verzehr sei nicht gesundheitsgefährdend. Das Dioxin stammt vermutlich aus Pflanzenschutzmitteln.

"Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat festgestellt, dass keine Gesundheitsgefahr für Verbraucher besteht, weil Guarkernmehl nur in sehr geringen Mengen in Lebensmitteln eingesetzt wird", sagte eine Sprecherin des Bundesverbraucherministeriums in Berlin.

"Es verdichten sich die Hinweise darauf, dass keine weiteren belasteten Chargen im Markt sind."

Unterdessen korrigierte Brandenburgs Verbraucherministerium seine Angaben über die Menge des hier gefundenen Konzentrats. Zunächst war von rund 2000 Tonnen die Rede gewesen. Tatsächlich gehe es aber nur um etwa 110 Tonnen, die in den drei Landkreisen Havelland, Barnim und Potsdam-Mittelmark gefunden wurden, sagte der Referatsleiter für Lebensmittelsicherheit, Lutz Desselberger. Es seien nach jetzigem Kenntnisstand keine Produkte in den Handel gelangt.

Dennoch seien die Überwachungsbehörden angewiesen worden, in nächster Zeit Guarkernmehl und darauf aufbauende Produkte genauer unter die Lupe zu nehmen, sagte Desselberger. Das Mehl wird aus den Samen der Guarkernbohne gewonnen.

Das Produkt dient als Verdickungsmittel (Emulgator E 412) etwa für Molkereiprodukte wie Speiseeis und Joghurt, wird aber auch für Arzneimittel, Kosmetika, als Tabakzusatz und in der Papierindustrie eingesetzt.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: