Bundesliga-Trikots:"Szenig und diabolisch männlich"

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Von retromäßigen Polokrägen, Zigarettenschachteln aus den 80ern und braven Marinegruppen: 18 Bundesliga-Trikots der Saison und ihre Problemzonen. Machen Sie sich selbst ein BIld und stimmen ab!

Die teuersten und schillernsten Stars, aber das hässlichste Trikot: Das aktuelle Shirt von Fußball-Rekordmeister FC Bayern München hat wenige Tage vor Beginn der neuen Bundesliga-Saison miese Noten bekommen. Eine Jury des Studiengangs Modedesign der Mediadesign Hochschule in Berlin, München und Düsseldorf sah das Bayern-Trikot abgeschlagen auf dem letzten Platz. Als Sieger ging Bayer Leverkusen hervor, wie die Hochschule am Montag mitteilte.

Die Zigarettenschachtel aus den 80ern: Das Trikot der Bayern. (Foto: Screenshot: sueddeutsche.de)

"Die breiten Streifen sind eine optische Beleidigung. Die Spieler sehen damit aus wie eine Zigarettenschachtel aus den 80er Jahren", beurteilte Julia Schnitzer, Dekanin des Studienganges Modedesign das Bayern-Shirt. Zudem sei der Sponsorenschriftzug so dominant, dass die Trikots eher zum "FC T-Home" passten als zu Bayern.

Nur wenig besser hätten es die Bremer getroffen, deren petrol-grüne Hemden klinisch unterkühlt wirkten und der "jungen attraktiven Mannschaft" nicht gerecht werden. Wenig Eindruck hinterließen auch die Trikots von Hertha BSC: "Die Spieler sehen damit aus wie eine brave Marinegruppe in Ausgehuniform. Das flößt niemandem Respekt ein", urteilte die Jury.

Die rot-schwarzen Shirts von Leverkusen hingegen überzeugten die Jury vor allem wegen der retromäßigen Polokragen sowie des schwarzen Streifens an den Schultern. "Das ist szenig und wirkt männlich diabolisch", sagte Schnitzer. Mit den neuen Trikots habe sich die Bayer-Elf gegen den zweitplatzierten Hamburger SV durchsetzen können. Durch die feinen roten Längsstreifen wirkten die weißen Trikots der Norddeutschen sportlich erfrischend und männlich sommerlich. Auf den dritten Platz setzten die Studenten die Trikots von VfL Bochum, die mit dem angenehmen Blau und dem Verlauf der Stoffnaht die sportliche Figur der Spieler betonen.

Noch bessere Werte als Leverkusen bescheinigte die Jury den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern und FC St. Pauli. "Mit den schlichten und körperbetonten Trikots der Kaiserslauterner könnte man abends auch in einen Club gehen", sagte die Professorin. Die Hamburger punkteten mit der ungewöhnlichen Farbe Braun und als einzige Profi-Mannschaft mit dem Logo des Sponsors "Congstar".

Insgesamt zeigte sich die Jury nach eigenen Angaben überrascht von den vielen Möglichkeiten, mit der der eigentlich einfache T-Shirt-Schnitt variiert wird. Aber als allerschönstes Shirt der vergangenen Jahrzehnte kürte die Jury das Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft von der EM 1996.

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