Alles eklig:Körpersäfte, genau betrachtet

Wann ist Schweiß eklig, und wann erotisch? Zwei SZ-Redakteure haben die Säfte des Körpers genauer betrachtet.

1 / 25
(Foto: N/A)

BlutVergossenes Blut und Ekelgefühle gehören zusammen. Denn Blut wird nur dann als eklig empfunden, wenn es statt unter der Haut als Zeichen einer Verletzung sichtbar ist oder in Unterhosen, auf dem Ärmel, in einer Binde oder auf einem Verband Flecken hinterlässt. So ersetzt in der Werbung - und zwar bei allen Herstellern gleichermaßen - eine hellblaue, klare Flüssigkeit das dunkelrote Menstruationsblut, wenn es gilt, das Fassungsvermögen von Binden oder Tampons sichtbar zu machen.Wird es in geordnete Bahnen kanalisiert, gilt Blut außerhalb des Körpers nicht mehr als unangenehm. Der Blutstropfen, den sich der Diabetiker nach einem Stich mit der Lanzette aus der Fingerkuppe presst und mit einem Teststreifen auffängt, wird nicht als eklig empfunden. Ähnliches gilt für das Blut, das aus der Vene in die Spritze abgenommen wird, in Dialyseschläuchen zirkuliert oder sich in anderen medizinischen Gefäßen befindet. Dann wirkt es sauber, geradezu steril - der Plastikbehälter schützt ja vor direktem Kontakt.Foto: iStock

2 / 25
(Foto: N/A)

Um den Blutkreislauf eines Menschen komplett leer zu saugen, müssten 1,2 Millionen Mücken jeweils einmal stechen. Klingt so, als könnte das nie passieren? In Kanada zählten Wissenschaftler, die mit nackten Armen, Beinen und Oberkörpern in einem Schwarm frisch geschlüpfter Mücken standen, pro Person etwa 9000 Stechinsekten auf ihrem Körper - und das in jeder Minute! Würde diese Geschwindigkeit beibehalten werden, würde es knapp zweieinviertel Stunden dauern, bis die 1,2 Millionen Stiche zusammen sind. Mahlzeit.Foto: iStock

3 / 25
(Foto: N/A)

SchweißSchweiß ist wohl die Flüssigkeit im Körper, die in der Lage ist, die widersprüchlichsten Gefühle auszulösen. Schweiß müffelt und kann Freunde und Arbeitskollegen vertreiben, andererseits ist er zuweilen ein unwiderstehlicher Sexuallockstoff, der den anderen schwach macht. Schweiß, und erst recht Schweißflecken kombiniert mit Feinrippunterhemd und Schlabberhose aus Fallschirmseide gelten als Inbegriff des ungepflegten und unattraktiven Mannes.Foto: iStock

4 / 25
(Foto: N/A)

Ein paar Schweißperlen auf feinporiger Haut an einem fragilen Frauenhals hingegen können höchst erotisch wirken. Der Schweiß wird von Drüsen, die besonders dicht an Händen, Füßen, im Achsel- und Genitalbereich verteilt sind, produziert und ist enorm eiweißreich und fettsäurehaltig.An die Oberfläche gelangt, verbindet er sich mit den an den behaarten Stellen des Körpers häufigen Coryne-Bakterien, wodurch Methylhexansäure entsteht - der Stoff, der "wie Schweiß" riecht. Erst die bakteriellen Abbauprodukte des Schweißes sind es, die unangenehm riechen, nicht der Schweiß selbst. Der Schweiß, der während sportlicher Betätigung entsteht, entwickelt deutlich weniger Geruch - auch wenn der Betreffende sich nicht sofort wäscht und nicht gleich die Kleidung wechselt.Foto: iStock

5 / 25
(Foto: N/A)

Der menschliche Körper verfügt insgesamt über zwei bis fünf Millionen Schweißdrüsen, die auf fast allen Stellen der Haut zu finden sind. Die einzigen Hautpartien, die keine Schweißdrüsen enthalten, sind die Nagelbetten, die Ränder der Lippen, die Eichel des Penis und die Trommelfelle. Die Anzahl der Schweißdrüsen schwankt zwar von Mensch zu Mensch, doch direkt nach der Geburt sind sämtliche Drüsen angelegt.Regelmäßige Saunagänger schwitzen weniger als sporadische Besucher einer Sauna. Bei Sport, Hitze und anderen körperlichen Anstrengungen ist es allerdings bisher nicht erwiesen, dass starkes Schwitzen gesünder als mäßiges Schwitzen ist.Foto: iStock

6 / 25
(Foto: N/A)

Ohrenschmalz Ohrenschmalz gehört zu den verkannten Produkten des Körpers. Es wird als eklig, dreckig und weitgehend nutzlos angesehen. Den meisten Menschen fällt es nur auf, wenn es Überhand nimmt und sie es entfernen müssen. Dabei hat Ohrenschmalz verschiedene nützliche Eigenschaften, es ist beispielsweise ein Schutz gegen Bakterien. Dennoch gibt es nur wenige Wissenschaftler, die Ohrenschmalz zu ihrem Forschungsgebiet gemacht haben. Schade eigentlich.Dafür sind die Laienforscher im Alltag dem Ohrenschmalz etwas nähergekommen und haben erstaunliche Eigenschaften des cremigen Talgs entdeckt. Überlebenskünstler empfehlen den Stoff zur Pflege von Munition, häuslich orientierte Menschen sehen es eher als naturnahe Möbelpolitur.Bei Walen kann man am Ohrenschmalz das Alter bestimmen, die Animationsfigur "Shrek" benutzte es sogar als Wachsersatz. Auch Künstler haben Ohrenschmalz als dankbares Material für sich entdeckt. Viele Gründe also, sich zweimal zu überlegen, ob man der Aufforderung "Wasch dir mal die Ohren" tatsächlich nachkommen sollte.Foto: iStock

7 / 25
(Foto: N/A)

Menschen, die in städtischen Gegenden leben, in denen die Luft sehr dreckig ist, produzieren im Durchschnitt mehr Ohrenschmalz als Menschen auf dem Land.Ohrenschmalz schützt das Trommelfell und das Innenohr vor der Besiedlung mit Keimen. Es hat antibakterielle Eigenschaften. Zudem hält es das Trommelfell geschmeidig, weshalb es aus medizinischer Sicht nicht sinnvoll ist, die Ohren mit Wattestäbchen oder anderen mechanischen Stocherhilfen zu reinigen.Foto: dpa

8 / 25
(Foto: N/A)

Wissenschaftler nutzen das Ohrenschmalz von Walen, um das Alter der Tiere zu bestimmen. Das Schmalz lagert sich in Ringen in den Gehörgängen der riesigen Meeressäuger ab und so lässt sich wie bei Bäumen bestimmen, wie viele Jahre zum Beispiel ein Buckelwal schon auf dem Buckel hat. Zwei Ohrenschmalz-Ringe entsprechen einem Lebensjahr. Die Methode hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Wie ein Baum umgesägt werden muss, um die Jahresringe zu zählen, muss ein Wal getötet werden, um das Ohrenschmalz zu untersuchen.Die Gehörgänge der Tiere, die schließlich im Wasser leben, sind von außen verschlossen, also unzugänglich. Das ist übrigens ein Argument, das japanische Walfänger anführen, wenn sie auf ihre angeblich wissenschaftlich motivierte Jagd gehen: Man müsse das Alter der Tiere bestimmen, um sie zu verstehen, und das gehe nur, indem man sie töte. Australische Meeresforscher haben kürzlich eine Methode entwickelt, die dieses Argument untergraben könnte: Mit genetischen Analysen von Hautschuppen lässt sich das Alter der Tiere auch bestimmen. Die handtellergroßen Hautschuppen verlieren Wale von allein - aber nur, solange sie leben.Foto: dpa

9 / 25
(Foto: N/A)

NasensekretIn der Nase hat man es, man hat die Nase voll oder auch ein Näschen für etwas. Alle Menschen eint jedoch, dass ihr Nasensekret in getrockneter Form zu Popeln wird. Popel sind so allgegenwärtig, dass sie im Deutschen als Synonym für den Durchschnittsmenschen schlechthin gelten ("Jeder Popel fährt nen Opel"), sich unter fast jedem Tisch finden und die Mehrzahl der Menschen nach ihnen in der Nase fahndet.Foto: AP

10 / 25
(Foto: N/A)

Die weitaus meisten Menschen bohren in der Nase. Zu diesem Schluss kam eine Studie aus dem Jahr 1995. Die amerikanischen Wissenschaftler befragten 1000 zufällig ausgewählte Erwachsene, ob diese hin und wieder Verhalten zeigten, dass folgender Popel-Definition entspricht: "Das Einführen eines Fingers (oder anderen Objekts) in die Nase mit der Absicht getrocknetes Nasensekret zu entfernen." 254 Menschen gaben eine Antwort auf die indiskrete Frage der Forscher.Davon sagten 91 Prozent, dass sie regelmäßig einen Finger in ihre Nase einführen, um dort nach Popeln zu fahnden. Zwei Probanden behaupteten sogar, dass sie zwischen einer Viertelstunde und zwei Stunden täglich mit Nasebohren zubrächten. Nur 75 Prozent der Befragten waren der Ansicht, dass die Mehrheit der Menschen in der Nase bohrt.Foto: iStock

11 / 25
(Foto: N/A)

UrinMit Urin werden allerlei Männlichkeitsrituale angestellt, was aber wohl mit dem Organ zu tun hat, durch den er den Körper verlässt. Muster in den Schnee zu pieseln, weit oder hoch zu pinkeln, ist unter Jungen und Heranwachsenden verbreitet. Jemanden anzupinkeln gilt in Männergesellschaften wie Fußballteams oder Armeen als Überlegenheitsgeste. Oliver Kahn berichtet, dass er zu Beginn seiner Karriere von älteren Spielern angepisst wurde. Aus Gefängnissen oder Folterlagern wurde immer wieder bekannt, dass Inhaftierte gedemütigt wurden, indem man auf sie urinierte.Foto: ddp

12 / 25
(Foto: N/A)

Die sexuelle Vorliebe für Urin nennt sich Urophilie. Urophil veranlagte Menschen empfinden Lust, wenn sie selbst oder andere Menschen urinieren beziehungsweise Urin in sexuelle Spiele einbeziehen. Urophagie bezeichnet hingegen die Vorliebe, Urin oral aufzunehmen. Beide Vorlieben können miteinander verknüpft sein.Foto: ddp

13 / 25
(Foto: N/A)

KotUmgangssprachlich ist kaum eine Absonderung des Körpers so verbreitet wie die vielfältigen Synonyme für Kot. Scheiß(e) ist in den meisten Sprachen der bevorzugte Begriff, um einem Missgeschick, Unglück oder Ärger deftig Ausdruck zu verleihen. Wegen seines Umfangs, seiner haptisch unangenehmen Konsistenz und des meist erheblichen, aufdringlichen Geruchs wird Kot zumeist als weitaus ekliger empfunden als etwa Urin oder andere Produkte des Körpers.Aus diesem Grund gab es zu verschiedenen Zeiten Anstrengungen, den Stuhlgang zu verbergen. Marktleute hatten Kackeimer, Ingenieure und Handwerker versuchten möglichst geruchfreie Toiletten zu entwickeln. Doch es gab auch Zeiten, in denen es als unfein galt, entsprechende Vorrichtungen zu besitzen. Am Hof von Versailles gab es daher so wenige Möglichkeiten, sich zu erleichtern, dass es in dem Schloss bestialisch gestunken haben muss. Herrscher genossen damals auch die öffentliche Zurschaustellung ihrer Macht und empfingen Besucher, während sie mit dem Stuhlgang beschäftigt waren.Foto: iStock

14 / 25
(Foto: N/A)

Heute sind die Varianten der Reinigung nach vollbrachter Tat weltweit erstaunlich unterschiedlich. In unseren Breiten unterscheidet man die Knüller und die Falter von Toilettenpapier. Am Gebräuchlichsten ist es im globalen Vergleich allerdings, sich mit Wasser zu reinigen, wenn das Geschäft vollendet ist.Womöglich weil er von so unterschiedlicher Konsistenz sein kann, haben Künstler immer wieder Kot für ihre Arbeiten genutzt. Manchen gelang es auf diese Weise buchstäblich, aus Scheiße Gold zu machen.Foto: iStock

15 / 25
(Foto: N/A)

Die Konsistenz menschlicher Kacke wird durch die Bristol-Stuhlformen-Skala charakterisiert. Diese Einteilung wurde von zwei Medizinern (Lewis & Keaton) der britischen Universität Bristol erstellt und 1997 in der Fachzeitschrift Scandinavian Journal of Gastroenterology veröffentlicht. Die Form der Kacke hängt davon ab, wie lange sie im Dickdarm zugebracht hat. Die Skala wurde als diagnostisches Hilfsmittel entwickelt, um anhand der Stuhlform die Dauer der Darmpassage zu erkennen, die wiederum Hinweise auf Krankheiten geben kann.Die Skala ist in sieben Stuhltypen unterteilt. Typ 1: einzelne, feste Kügelchen, schwer auszuscheiden; Typ 2: wurstartig, klumpig; Typ 3: wurstartig mit rissiger Oberfläche; Typ 4: wurst- oder schlangenartig mit glatter Oberfläche; Typ: 5: einzelne weiche, glattrandige Klümpchen, leicht auszuscheiden; Typ 6: einzelne weiche Klümpchen mit unregelmäßigem Rand; Typ 7: flüssig, ohne feste Bestandteile. Typ 1 und 2 gelten als Verstopfung, Typ 3 und 4 als wünschenswert, die Typen 5, 6 und 7 als Formen des Durchfalls.Foto: iStock

16 / 25
(Foto: N/A)

SpermaSperma besteht aus zellulären Bestandteilen, den reifen Samenzellen, und dem Sekret der akzessorischen Geschlechtsdrüsen (das sind die Prostata und kleinere Drüsen), sowie dem Samenplasma (Seminalplasma). Im Schnitt beträgt das Volumen eines menschlichen Samenergusses 2 bis 6 ml (und der Energiegehalt etwa 5 Kilokalorien), wobei 1 ml durchschnittlich 20 bis 150 Millionen Spermien enthält. Diese nehmen nur 0,5 Prozent des gesamten Ejakulats ein - der Rest ist Samenflüssigkeit. Zum Vergleich: Beim Hengst - als solchen lassen sich Männer ja angeblich gerne bezeichnen - können es 200 bis 300 Millionen Spermien pro Milliliter sein.Foto: iStock

17 / 25
(Foto: N/A)

Cyclamal ist der Stoff, der Maiglöckchen nach Maiglöckchen duften lässt. Er ist auch Eizellen zueigen. Auf menschliche Spermien übt dieser Geruch eine besondere Faszination aus. Riecht es nach Cyclamal, verdoppeln die Spermien ihre Geschwindigkeit und schwimmen direkt auf die Duftquelle zu: die weibliche Eizelle.Der Geruch frischen Spermas wird in einschlägigen Medizinbüchern einhellig als "kastanienblütenartig" angegeben. Naturfreunde werden diesen Vergleichsduft besonders intensiv erleben, wenn es gerade frisch auf einen blühenden Kastanienbaum geregnet hat.Foto: iStock

18 / 25
(Foto: N/A)

Stanislav Lem schrieb im Jahr 1983 in seinem Buch "Eine Minute der Menschheit", dass weltweit jede Minute 430.000 Hektoliter Sperma ejakuliert würden. Wie der polnische Philosoph und Autor diese Menge bestimmt hat, wird sein Geheimnis bleiben. Sicher ist, dass die Weltbevölkerung seit 1983 kräftig gewachsen ist und damit auch die Menge des pro Minute produzierten Spermas zugenommen hat.Der Geschmack des Ejakulats eines Mannes wird durch die Ernährung beeinflusst. Welche Nahrung beziehungsweise welche Genussmittel für welche Nuancen sorgen, hat die Hamburger Psychologin und Sexualtherapeutin Angelina Borgaes in einer Versuchsreihe ermittelt. Sie bat 50 Frauen, den Geschmack des Spermas ihres Partners zu beurteilen, nachdem dieser bestimmte Nahrungsmittel zu sich genommen hatten. Die Ergebnisse: Natur pur - salzig, milchig, nussig; reichlich Knoblauch - säuerlich, faulig, muffig; ...Foto: ddp

19 / 25
(Foto: N/A)

... fünf Aspirin - herb, fies, mistig, bitter; fünf Bier oder mehr - wie Abwaschwasser, schal, fad, abgestanden; eineinhalb Liter Ananassaft - süß, lieblich. Das Fazit: "Wer möchte, dass seine Partnerin mitmacht, sollte auf Alkohol, Aspirin und Knoblauch verzichten und statt dessen Ananassaft trinken - oder auf andere sexuelle Techniken ausweichen", riet Borgaes.Foto: dpa

20 / 25
(Foto: N/A)

Vaginalsekret Die Bremerin Reyhan Şahin tritt als Rapperin unter dem Namen Lady Bitch Ray auf. Im Zentrum ihres musikalischen Schaffens steht die Vagina - als Gegenentwurf zu chauvinistischen deutschen Rappern wie Sido oder Bushido, wie sie beteuert. Ihre Musikstücke, die Titel wie "Ich hasse Dich", "Suck It" oder "Fick mich" tragen, veröffentlicht sie unter anderem unter ihrem eigenen Platten-Label "Vagina Style Records".Im April 2008 erregte Lady Bitch Ray Aufsehen, als sie bei einem Auftritt in der Sendung von Harald Schmidt und Oliver Pocher ein Döschen mit getrocknetem Vaginalsekret dabei hatte. Pocher reagierte hilf- und sprachlos, als ihm die Rapperin das Behältnis mit dem Hinweis überreichte, es handele sich um ihr "Fotzensekret" - große Kunst, die schließlich auch im Rundfunkrat des Senders WDR diskutiert wurde.Foto: ddp

21 / 25
(Foto: N/A)

Der WDR produzierte von 1974 bis 2004 in losen Abständen die Sendung Hobbythek. Darin demonstrierte Moderator Jean Pütz ("Ich hab' da mal was vorbereitet"), dessen sanftes Du-kannst-es-schaffen-Grinsen von einem fransigen Schnauzbart begrenzt wurde, Rezepte, Anleitungen und Anregungen, um Dinge auf ökologisch korrekte Weise selbst zu basteln. Eine Empfehlung aus der Hobbythek betrifft Frauen, die nicht ausreichend Vaginalsekret produzieren: die Gleitcreme à la Hobbythek.Nötig sind dazu 30 Gramm Glycerin, zwei Messlöffel Xanthan, zwei Gramm Fluidlecithin, 70 Gramm Hamameliswasser und "bei Bedarf 1 Frusip nach Geschmack". Bei Frusip handelt es sich um Fruchtsirup nach einem Jean-Pütz-Rezept. Die Zutaten sind zu vermischen, das Hamameliswasser sowie der Frusip anschließend hinzuzufügen. Jean Pütz und sein Team berichten im Internet, dass ihre Gleitcreme in Tests das Material von Kondomen nicht angegriffen hat. Haftung könne man aber selbstverständlich nicht übernehmen.Foto: dpa

22 / 25
(Foto: N/A)

Milch Auch Muttermilch ist ein Drüsensekret. Damit rückt die demütig verehrte Sekretionstätigkeit der Frau bereits nahe an den Bereich des potentiell Ekligen heran. Lange Zeit empfand der Betrachter einer Frau mit säugendem Kind zwar Scham. Das lag aber wahrscheinlich weniger an der Milch, die eventuell zu sehen gewesen wäre, sondern an der entblößten weiblichen Brust. Milchflecken auf dem Oberteil, wenn überschießendes Drüsensekret nicht rechtzeitig dem Baby gereicht werden kann, lösen auch heute noch bei vielen zufälligen Betrachtern Irritationen, manchmal Ekel aus.Wie praktisch ist im Vergleich dazu das in die Flasche geschüttete Pulver, da wird mit Messbecher und Skalen hantiert, und ein intimer körperlicher Vorgang ist versachlicht und vom Ekel befreit. Allerdings verschiebt sich hier die Toleranzgrenze: Mittlerweile gilt jene Frau als lieblos, die - aus welchen Gründen auch immer - dem Kind nicht die Brust reicht. Das war vor 100 Jahren noch in vielen Ländern anders - wenn es sich eine Frau leisten konnte, griff sie auf eine Amme zurück. Foto: dpa

23 / 25
(Foto: N/A)

EiterEs ist nicht übertrieben zu behaupten, dass die große Zeit des Eiters vorbei ist. Vor Entdeckung der Antibiotika entwickelte sich Eiter noch bei zahlreichen Erkrankungen, und Ärzte bekämpften das gelb-grün-weißliche Sekret, wo immer es ging. Heute kommt Eiter hauptsächlich nur noch in Form von Eiterpickeln bei von Akne geplagten Jugendlichen vor.Zwar gibt es auch bei anderen Leiden noch Eiteransammlungen, denn eine Entzündung mit bestimmten Bakterien führt nun mal zur Eiterproduktion, etwa in Form von Abszessen oder Empyemen, wie Eiteransammlungen in Körperhöhlen genannt werden. Medizinisch ist das talgig-weiche Sekret aber nur noch selten eine Herausforderung. Hier gilt das alte Chirurgen-Motto: "Ubi pus, ibi evacua" - frei übersetzt: Wo sich im Körper Eiter befindet, sollte man dafür sorgen, dass er entfernt wird.Foto: iStock

24 / 25
(Foto: N/A)

TränenflüssigkeitFrauen weinen in fast allen Kulturen der Welt mehr und häufiger, als es Männer tun. Laut Psychologen liegt das daran, dass weinende Frauen auf positivere Reaktionen hoffen können als Männer. Das würde heißen, dass Männer mitfühlender sind als Frauen und dies vom vermeintlich schwachen Geschlecht ausgenutzt wird.Im Laufe seines Lebens kann ein Mensch etwa 70 Liter Tränenflüssigkeit weinen. Umgerechnet in einzelne Tränen zu je 15 Milligramm Gewicht, entspricht dies 4,2 Millionen Tränen.Foto: iStock

25 / 25
(Foto: N/A)

Schon Säuglinge verstehen es, die Macht ihrer Tränen einzusetzen. Laut einer Studie an der britischen Universität Portsmouth manipulieren Kinder bereits im Alter von sechs Monaten ihre Eltern, indem sie taktisch weinen. Die Psychologen untersuchten für ihre Studie 50 Kinder und deren Eltern mit ausgeklügelten Tests, um künstlichem Verhalten auf die Spur zu kommen. Dabei zeigte sich, dass die früheste Form des taktischen Bluffs aufgesetztes Weinen ist, mit dem sich Kinder von einem Alter von sechs Monaten an die Aufmerksamkeit ihrer Eltern sichern.Foto: iStockTextauszüge mit freundlicher Genehmigung des Verlags aus: Werner Bartens, Sebastian Herrmann: Herrlich eklig! Alles über die verkannten Wundersäfte unseres Körpers. Knaur Verlag, 8, 95 Euro.(sueddeutsche.de/bilu/aro)

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: