Ältere Menschen:Augenkrankheiten deuten auf höheres Sterberisiko hin

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Älterer Menschen, die unter Augenkrankheiten leiden, haben offenbar eine geringere Lebenserwartung als Altersgenossen mit gesunden Augen. Diesen überraschenden Zusammenhang haben jetzt australische Wissenschaftler nachgewiesen.

Marlies Michaelis

Über 49 Jahre alt, grauer Star oder altersbedingter Makuladegeneration das sind laut einer Studie von Sudha Cugati und seinen Kollegen von der University of Sydney Anzeichen für ein höheres Sterberisiko.

(Foto: Foto: oh)

Doch erklären können die Wissenschaftler diese im Fachmagazin Archives of Ophthalmology (2007, 125:917-924) veröffentlichten Ergebnisse einer großen Untersuchung nicht.

Die australischen Forscher verwendeten die Daten von über 3600 Teilnehmern einer Augenstudie aus den Jahren 1992 bis 1994 und überprüften anhand der Sterberegister, wer von diesen Untersuchten bis Ende Dezember 2003 nicht mehr am Leben war.

Sie entdeckten überraschende Zusammenhänge: So starben acht Prozent mehr Personen zwischen 49 und 75 Jahren mit Problemen an der Netzhaut - einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) - als solche ohne AMD. Bei Studienteilnehmern mit einem grauen Star starben zehn Prozent mehr als bei den Untersuchten ohne diese Erkrankung.

Wäre dieses Ergebnis einzig in seiner Art, so könnte man es einfach als Merkwürdigkeit betrachten - doch die Autoren weisen darauf hin, dass bereits mehrere andere Untersuchungen auf den statistischen Zusammenhang zwischen Augenkrankheiten und einer verkürzten Lebenserwartung hingewiesen hatten.

Einige Vermutungen haben die Australier immerhin: So mutmaßen sie, dass die Augenerkrankungen gewissermaßen ein Marker für das biologische Altern sein könnten - oder aber dass die Erkrankungen am Sehorgan durch andere, allgemeine Krankheiten verursacht würden.

"Wenn ein direkter oder indirekter kausaler Zusammenhang zwischen Augenerkrankungen und einem frühen Tod bestätig wird, dann müsste eine regelmäßige Überprüfung des Sehvermögens von älteren Personen zu einer frühen Entdeckung und einfachen Behandlungen führen und das könnte die Auswirkungen der Augenerkrankung verringern", hoffen die Autoren.

Allerdings würden die Betroffenen von solchen Untersuchungen auch ohne einen erwiesenen Zusammenhang von Augenkrankheit und früherem Ableben profitieren.

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