Zusammenarbeit:Kroatische Inspirationen

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Die kommende Saison des Münchner Rundfunkorchesters

Von Rita Argauer, München

Seit der laufenden Saison ist der kroatische Musiker Ivan Repušić Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters. In der kommenden Saison, die das Orchester am Donnerstag vorgestellt hat, schlägt sich das nun in kleinen Schritten auch im Programm nieder. Denn in den Sonntagskonzerten, bei denen vier Mal pro Saison unbekannte oder vergessene Opern konzertant im Prinzregententheater gespielt werden, steht neben der Fortsetzung des Verdi-Zyklus' mit "I due Foscari" und Mozarts "Zaide", mit Jakov Gotovacs "Ero der Schelm" auch erstmals ein kroatisches Werk auf dem Programm.

"Das ist die meist gespielte Oper in Ex-Jugoslawien", sagt Repušić über die komische Oper, die 1935 in Zagreb uraufgeführt wurde. Ein tonales Werk, mit folkloristischen Zügen und einem starken Finale sei das, erklärt Repušić, der dieses Konzert im Mai 2019 auch als ganz gegenwärtigen Brückenschlag verstehen will - denn es singt der Kroatische Rundfunkchor.

Brückenschläge sind Thema der neuen Saison, auch in der Reihe "Paradisi Gloria". Dort werden in drei Konzerten weniger Menschen als Epochen verbunden, etwa mit Joseph Joachim Raffs Orchesterbearbeitung von Bachs Chaconne aus der Violinpartita II und Lili Boulangers "Du fond de l'abîme". Oder in der Reihe "Mittwochs um halb acht", in der etwa bei "Gypsy goes Classic" Werke von George Enescu bis Django Reinhardt erklingen. In dieser Reihe stellt sich im April 2019 auch der Schlagwerker Simone Rubino als "Artist in Residence" des Orchesters vor. Hinzu kommt die Kinderkonzertreihe "Klassik zum Staunen", die es seit vergangenem Jahr auch im Abo gibt, und diverse Kooperationen, etwa mit der Theaterakademie, zu deren 25-jährigem Bestehen das Musical "Cinderella" aufgeführt wird. Der slawische Programmeinfluss soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden, sagt Orchestermanagerin Veronika Weber. Ein weiterer Termin dafür steht fest: spätestens 2020, wenn sich Kroatien und Deutschland die EU-Präsidentschaft teilen.

© SZ vom 04.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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