Wortmann dreht "Päpstin":Der brave Botschafter

Mit Sönke Wortmann wird "Die Päpstin" fernsehtauglicher ausfallen, als sie mit dem von Constatin geschassten Volker Schlöndorff hätte sein können. Schlöndorff hatte in der SZ vor Kino-TV-Mischprojekten gewarnt.

Fritz Göttler

Sönke Wortmann ist der neue Mann für die "Päpstin". Am Mittwoch verkündete die Produktionsfirma Constantin, dass er nächstes Jahr die Dreharbeiten an dem Film nach dem Roman von Donna Cross beginnen wird. Volker Schlöndorff hatte viele Jahre das Projekt vorbereitet, recherchiert, als Päpstin Franka Potente motiviert.

Nach dem Zerwürfnis zwischen der Filmfirma Constantin und Volker Schlöndorff ist Sönke Wortmann nun der Auserwählte für "Die Päpstin". (Foto: Foto: dpa)

Nach einem Text in der SZ, in dem er vor einer Tendenz zu Kino-TV-Event-Mischprojekten warnte, für die verstärkt öffentliche Fördergelder beansprucht würden, hatte die Firma ihn gekündigt. Aber: "Wir sind mit Volker Schlöndorff nicht zerstritten", lässt sie nun erklären, "wir würden bei einem anderen passenden Projekt gerne mit ihm zusammenarbeiten."

Ja nun - welches Projekt sollte passender sein als die "Päpstin"! Zwischen dem alten und dem neuen/jungen Regisseur herrscht offenbar kollegiales Einvernehmen - Schlöndorff wollte die Geschichte nicht weiter kommentieren. Sönke Wortmann ist wohl den Constantin-Leuten - vor allem Martin Moszkowicz, der entschieden pro Mischfilm, contra Schlöndorff aufgetreten war - genehmer, er hat in den Neunzigern einige große Constantin-Stücke gedreht, "Das Superweib" und "Der Campus".

Mit ihm wird die "Päpstin" fernsehtauglicher ausfallen als mit Schlöndorff, seinen internationalen Erfahrungen, seinem Widerspruchsgeist, seiner kraftvollen Liebe zum Kino.

© SZ vom 31.8.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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